Franzobel: „Ich fühle mich zu den Scheiternden hingezogen“ | Gespräch
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„Diese Zerrissenheit hat mich interessiert – diese Problematik der Migration, des Heimatlosen“, sagt der österreichische Schriftsteller Franzobel. In seinem neuen Roman „Hundert Wörter für Schnee“ erzählt er eine Geschichte, die sich heute so ähnlich ereignen kann: Ein weißer US-Amerikaner will den Nordpol entdecken und praktiziert „America First“. Er verhält sich in Grönland wie ein Kolonialherr, benutzt Inuit für sein Projekt und verschleppt sie anschließend in die USA – wo sie all das erfahren, was rassifizierte Migranten dort heute wieder erleiden. Und niemand will verantwortlich sein. Das Gespräch führte Jürgen Deppe.