Literaturkritik.de: Verblasste Bilder aus Dörfern der Ukraine – eine Rezension von Johann Holzner

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Eine imaginierte Kindheitswelt: Aharon Appelfelds Roman „Sommernächte“ In seinen Büchern hat er sich immer wieder zurückgezogen in die Welt der Sicherheit, in die längst verlorene Welt der Kindheit, in das Land seiner Vorfahren: Aharon Appelfeld (geb. 1932 in Jadowa, in einem Dorf, das damals zum Königreich Rumänien gehört hat, inzwischen aber in der Ukraine liegt und heute Schadowa heißt) kehrt auch in dem Roman Sommernächte, dessen hebräische Originalausgabe 2015 erschienen ist, noch einmal in jene Landschaft zurück, die er schon im Roman Elternland beschworen, dort aber noch in Polen angesiedelt hat. Immer wieder gilt sein ganzes Augenmerk abgelegenen Dörfern, die nach dem Ende der Ära der Habsburgermonarchie allen Modernisierungswellen getrotzt und nur eines sich bewahrt haben: die unter der gesitteten Oberfläche zuweilen schlummernde und zeitweise aufflammende Tradition der Judenfeindschaft.In seinen Büchern hat er sich immer wieder zurückgezogen in die Welt der Sicherheit, in die längst verlorene Welt der Kindheit, in das Land seiner Vorfahren: Aharon Appelfeld (geb. 1932 in Jadowa, in einem Dorf, das damals zum Königreich Rumänien gehört hat, inzwischen aber in der Ukraine liegt und heute Schadowa heißt) kehrt auch in dem Roman Sommernächte, dessen hebräische Originalausgabe 2015 erschienen ist, noch einmal in jene Landschaft zurück, die er schon im Roman Elternland beschworen, dort aber noch in Polen angesiedelt hat. Immer wieder gilt sein ganzes Augenmerk abgelegenen Dörfern, die nach dem Ende der Ära der Habsburgermonarchie allen Modernisierungswellen getrotzt und nur eines sich bewahrt haben: die unter der gesitteten Oberfläche zuweilen schlummernde und zeitweise aufflammende Tradition der Judenfeindschaft …