Literatur und Kritik: “Aufruhr der Meerestiere” – eine Rezension von Johann Holzner

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Die letzte Ausgabe von diesem Jahr sowie von Herausgeber Karl-Markus Gauß ist ab jetzt erhältlich, mit Kulturbriefen von Georg Schnetzer, Ulrike Schmitzer, Ralf Höller und Wolfgang Sréter, Rezensionen von Neuerscheinungen österreichischer Autorinnen und Autoren sowie einer Übersicht aller Einträge des Österreichischen Alphabets der letzten 30 Jahre. Luise ist klug, Luise ist unabhängig, Luise ist eine Insel. Als Meeresbiologin hat Luise sich einen exzellenten Ruf erarbeitet, ihr Spezialgebiet: die Meerwalnuss, eine geisterhaft illuminierte Qualle im Dunkel der Ozeane. Als Luise für ein Projekt mit einem renommierten Tierpark nach Graz reisen soll, zögert sie nicht lang. Doch Graz, das ist auch ihre Heimatstadt, das ist die Wohnung ihres abwesenden und plötzlich erkrankten Vaters. Und das ist die Geschichte einer jahrelangen Sprachlosigkeit und Fremdheit zwischen ihnen. Soghaft und strömend erzählt Marie Gamillscheg von der allmählichen Befreiung aus den Zwängen der eigenen Kindheit, des eigenen Körpers und aus den Gesetzen, die andere für einen gemacht haben. Es ist zugleich der Versuch, die Unmöglichkeit einer Beziehung zu erfassen: zwischen Mensch und Tier, Mann und Frau, Vater und Tochter.