Autoren: Galsan Tschinag “Mein Altai, kennst du das Land” im Literaturhaus Heilbronn

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Das Altaigebirge im äußersten Nordwesten der Mongolei ist Heimat des international bekannten Schriftstellers Galsan Tschinag. Er ist zugleich Stammesoberhaupt und Schamane der dort lebenden Tuwa Nomaden. In seinen Erzählungen in “Mein Altai” beschreibt er die enge Verbindung seines Volkes mit der umgebenden rauhen Natur, ihre Schönheit und ihre Schwere. In “Kennst du das Land” erzählt Galsan Tschinag von seinem Ankommen in Leipzig als junger Student. Dank der deutschen Sprache, die er bald exzellent beherrscht, macht er diese zunächst ganz fremde Welt nach und nach doch zu seiner eigenen. Er schließt sein Studium erfolgreich ab und reist mit einer deutschen Ethnologin in seine Heimat. Dort erkennt Galsan Tschinag, dass nicht nur die europäische Kultur, die ihn während seines Studiums begeisterte und in den Bann schlug, sondern auch die nomadische Kultur und Sprache dem kulturellen Weltganzen einen wertvollen Beitrag hinzufügen. Galsan Tschinag, 1943 als Sohn des Sippenhäuptlings geboren in einer tuwinischen Jurte, wurde ab seinem fünftem Lebensjahr von seiner Großtante Pürwü in der traditionellen schamanischen Heilkunst unterrichtet. Als Student erhielt er ein Stipendium zum Studium der Germanistik in der damaligen DDR, in Leipzig. Nach dessen erfolgreichem Abschluss war Galsan Tschinag der erste Germanist der Mongolei und arbeitete als Hochschullehrer, Übersetzer und Journalist. Aufgrund seiner Kritik am kommunistischen Regime musste er seine Bücher zeitweise verstecken und begann, vorwiegend auf Deutsch zu schreiben. Nach der Wende wurde er freier Schriftsteller und ist Träger zahlreicher Literaturpreise sowie des deutschen Bundesverdienstkreuzes. Von ihm sind über 30 Bücher in deutscher Sprache erschienen.