Unser Mann in Bonn. Ein Gespräch mit Arpe Caspary

WELTWEIT - Ein Podcast von Katrin und Mareike reden mit Gästen rund um den Globus

Arpe Caspary koordiniert das Ortslektorenprogramm des DAAD, in dem derzeit um die 800 Ortslektor*innen in rund 60 Ländern registriert sind. Er erfüllt sämtliche anstehenden Aufgaben in Personalunion: die Versorgung der Ortslektor*innen mit Materialien, deren Einbindung in Kongresse und landeskundliche Seminare und die finanzielle Unterstützung von Projekten. Vor seiner Zeit in Bonn hat er selbst Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturen gesammelt. Als Student der Philosophie und Germanistik etwa hat er sich mit Taxifahren das Geld verdient, um ein Jahr lang durch Mexiko und Guatemala zu reisen und Spanisch zu lernen. Eine Liebesbeziehung hat ihn für zwei Jahre nach Israel geführt und dort mit der deutschen Vergangenheit konfrontiert. Seine Arbeit für den DAAD begann mit einem Lektorat in Kolumbien. Später hat er das Informationszentrum (IC) in Bogotá geleitet und wurde für seine außergewöhnlichen Verdienste im Bereich der deutsch-kolumbianischen Hochschul- und Wissenschaftskooperation von der kolumbianischen Regierung mit dem “Orden de San Carlos, Grado Oficial” ausgezeichnet. Nach sieben Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit folgte ein erster Aufenthalt in Bonn als Referatsleiter für Argentinien, Bolivien, Ecuador, Peru und Kolumbien. Im Anschluss war Arpe Caspary sechs Jahre für die Leitung des IC in Santiago, Chile,  verantwortlich.Durch seine Auslandsaufenthalte hat er Toleranz entwickelt und seine Grenzen verschoben.  Er hat die Distanz und Narrenfreiheit, die er als Ausländer erlebt hat, geschätzt, zurück in Deutschland genießt er andere Vorteile wie die Gerichte seiner Kindheit, die sinnlichen Eindrücke, die die Jahreszeiten mit sich bringen, und das Zusammensein mit Familie und Freunden. Die unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen sind miteinander verwoben und machen ihn zu dem Menschen, der er heute ist.Arpe Caspary ist ein zweifelnder Beobachter, der keine einfachen Antworten parat hat, schon gar keine eindeutigen, sondern ständig hinterfragt und auch sich selbst auf den Prüfstand stellt. Als Philosoph unterzieht er seine Wahrnehmungen präzisen Analysen und entwirft ein differenziertes Bild der Wirklichkeit, die er erfährt. Meinungsvielfalt ist für ihn ein wichtiges Element, das eine Gesellschaft kultivieren muss. Man brauche zwei Augen, um in die Tiefe zu sehen. Perspektiven auszuschließen, sei ein Luxus, den wir uns nicht leisten können, wir müssen sie vervielfältigen. Mit großer Bescheidenheit und Aufrichtigkeit gibt Arpe Caspary im Gespräch Einblick in seine Denk- und Erlebniswelt und lässt das Bild eines Mannes erkennen, der nicht nur bereit und dazu in der Lage ist, für sich selbst, sondern auch für andere und die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.Buchtipp: David Goodhart "Road to Somewhere - Wie wir Arbeit, Familie und Gesellschaft neu denken müssen" (millemari, 2020)https://www.amazon.de/gp/product/3967060187/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3967060187&linkCode=as2&tag=weltweitpodca-21&linkId=0b6e51a31968f773c5f8b5998597c2a2Teilt ihr Arpes Ansichten?  Möchtet ihre eure eigenen Perspektiven hinzufügen? Wir freuen uns auf eure Kommentare.Schaut auch auf unserer Website mit vielen Bildern vorbei!https://weltweitpodcast.wordpress.comFolgt uns auf Instagram!www.instagram/weltweit_podcast