Antisemitismus bei Corona-Protesten: Wird einfach weggeschaut?

vertikal horizontal. Glaubens- und Gewissensfragen - Ein Podcast von NDR Info - Sonntags

Der Antisemitismus ist in Deutschland präsent. Während der Corona-Pandemie haben sich antisemitische Narrative und Verschwörungsmythen nicht nur im Internet rasant verbreitet. Auch bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen kommt es vor, dass der Holocaust verharmlost wird. Da sind gelbe Sterne oder Kreise mit dem Aufdruck „ungeimpft“ zu sehen oder es werden Schilder hochgehalten auf denen zu lesen ist: „Keine Konzentrationslager für Ungeimpfte“. Die Verfolgung und Ermordung von Millionen Juden in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wird so auf beschämende Weise relativiert. Wie schauen Jüdinnen und Juden darauf, wenn sich selbst ernannte Querdenker und einige Impfgegner als „Juden von heute“ bezeichnen und sich zu „verfolgten Opfern“ einer angeblichen „Corona-Diktatur“ stilisieren? Vor dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust gehen wir auch der Frage nach, wie sich das Wissen und die Erinnerung an die beispiellosen Verbrechen der NS-Zeit wach halten lassen?