Daniel und Anke Domscheit-Berg, was hilft gegen die Landflucht der Jugend?

In Folge sechs des Urban Change-Podcasts diskutiert Moderatorin Katharina Heckendorf mit ihren Gästen über die Digitalisierung auf dem Land. Ländliche Regionen mit günstigen Mieten und viel Platz bieten den Raum für neue, innovative Ideen – mehr noch als so manche Stadt. Um aber Anschluss an die digitale Gesellschaft zu bekommen und auf dem Land die gleichen Chancen zu haben wie in der Stadt, sollten Kinder schon frühzeitig mit digitalen Möglichkeiten in Kontakt kommen, meinen Anke und Daniel Domscheit-Berg. Dazu gehöre nicht nur ein Programm am Computer bedienen zu können, sondern ein tieferes Verständnis für die Strukturen dahinter zu erlangen.

Daran arbeiten die Domscheit-Bergs in der brandenburgischen Kleinstadt Fürstenberg an der Havel. Dort haben sie gemeinsam mit anderen Mitstreiter:innen den sogenannten Verstehbahnhof gegründet. Dort bieten sie in der Maker-Space-Werkstatt kostenlose Workshops rund ums 3-D-Drucken, Reparieren, Programmieren oder Löten an. Ihr Ziel: die digitale Selbstermächtigung der Kinder und Jugendlichen. Sie möchten ihnen das Handwerkszeug vermitteln, um Probleme selbstständig zu lösen und sich auf diese Weise auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten. Nicht zuletzt arbeiten sie so daran, die Landflucht der Jugend zu stoppen, denn sie vermitteln das Know-how, um auch auf dem Land selbstständig Chancen wahrnehmen zu können.  Zu den Gästen: Anke Domscheit-Berg hat Angewandte Kunst, Internationale Betriebswirtschaft und European Business Administration studiert. Dann hat sie als Unternehmensberaterin und Managerin u.a. bei Accenture und Microsoft Deutschland gearbeitet. Seit 2011 ist sie selbstständig, u.a. als Publizistin und Autorin. Außerdem ist sie parteilose Bundestagsabgeordnete für Brandenburg in der Linksfraktion. Daniel Domscheit-Berg hat Angewandte Informatik studiert und hat dann als Netzwerkingenieur gearbeitet. 2009 hat er die Enthüllungsplattform WikiLeaks mitaufgebaut und war als ihr Pressesprecher tätig. Heute ist er Berater, Autor und Keynote-Speaker unter anderem zur Informationsfreiheit und Transparenz im Internet. Im zweiten Teil des Urban Change-Podcasts erklärt Urbanist Julian Petrin von der Urban Change Academy, welche Güter und Dienstleistungen ein Staat zur Verfügung stellen sollte, damit es in den Städten und auch in den letzten Winkeln des Landes gleichwertige Lebensverhältnisse gibt. Eine gute Internetverbindung zum Beispiel ist eine Grundvoraussetzung, damit auch die Menschen, die in ländlichen Regionen leben, von der Digitalisierung profitieren können. Shownotes: Webseiten: https://www.verstehbahnhof.de  https://mdb.anke.domscheit-berg.de  https://agentur-fuer-helden.de/redner/daniel-domscheit-berg/  Der Urban Change Podcast ist ein Projekt des Bucerius Labs der ZEIT-Stiftung, unterstützt von der Urban Change Academy. Eine Übersicht aller Folgen und weitere Informationen zum Urban Change-Podcast finden Sie hier: http://buceriuslab.de/stadt-land-zukunft/urban-change-podcast/ Weitere Podcasts der ZEIT-Stiftung: https://www.zeit-stiftung.de/mediathek/videoundpodcast/podcast/

Om Podcasten

Wohin gehören wir, wenn alles in Bewegung ist? Wie verändert die Corona-Pandemie unsere Städte? Welche neue Bedeutung bekommt das Land? Diesen Fragen widmet sich der neue Podcast des Bucerius Labs der ZEIT-Stiftung mit Unterstützung der Urban Change Academy. Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Architektur, Wissenschaft, Stadtplanung, Politik und Digitalwirtschaft – aber ebenso Menschen, die konkret Veränderungen vorleben, in Städten und auf dem Land. Katharina Heckendorf, ZEIT-Autorin und Moderatorin, diskutiert mit ihren Gästen, wo in Zukunft das urbane Leben zu Hause ist: ob Städte weiterhin die Zentren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Innovation bleiben – und warum der ländliche Raum wieder an Bedeutung gewinnt. Wohin führt die große Transformation, die in Folge von Digitalisierung, Corona-Krise und Klimawandel auf unser Leben zukommt?