#12 Vegan, polyamor, selbstständig: Durch Krankheit und Außenseiter-Dasein zur Selbstbestimmtheit — mit Dirk Meyer

Übermensch: Psychologie Für Ein Bewusstes Leben - Ein Podcast von David Eschenlohr

Dirk Meyer ist Veganer, Vertriebler, ehemaliger Podcaster, chronisch Unentschlossener und Student der menschlichen Psyche und Beziehungen. Dieses Gespräch reicht von persönlicher Krankheit und Allergie zu soziologischen Beobachtungen der polyamoren Szene. Unter anderem besprechen wir  - Probleme mit dem medizinischen System (besonders wenn man Interesse daran hat, die Ursachen des eigenen Unwohlseins loszuwerden).  - Wie ein sehr geregeltes Leben es dir erlaubt, zuvor unsichtbare Faktoren, die deine Gesundheit beeinflussen, zu identifizieren.  - Warum David jahrelang nicht wusste, wo seine negativen Gefühle herkamen. - Welche Art von Menschen finden sich in der Regel in veganen, poly-amoren und anderen Randgruppen und warum? - Selbstbestimmt: Wenn dich dein Doktor fragt, ein Unternehmen mit ihm zu gründen. - Zwar ist es nervig, wenn Ärzte dir nicht dabei helfen können, die Ursachen deiner Probleme zu finden, aber es hat auch Vorteile: Du wirst dazu gezwungen, dich eigenständig mit deiner Gesundheit auseinanderzusetzen. In der Zukunft macht es diese Unabhängigkeit leichter, dein Leben im Gleichgewicht zu halten. Schließlich schert sich niemand mehr um deine Gesundheit als du selbst. - Ein Leben mit Allergien hilft dir dabei, systemisch zu denken. Wenn du Verantwortung für deine Situation übernimmst, dann lernst du zeitgleich auch, verschiedene Faktoren zeitgleich zu beobachten, um die Ursache für z.B. dein Husten zu finden.  - Generell ist es eine Superfähigkeit, dazu in der Lage zu sein, Situationen aus verschiedenen Perspektiven gleichzeitig kennenlernst. Je mehr dieser mentalen Modelle du in deinem Kopf sammelst, desto besser wirst du darin, die Welt um dich herum realistisch einzuschätzen.  Beispiel: Du könntest dein Tinder-Date aus folgenden Blickwinkeln betrachten. 1) Evolutionsbiologisch. Wenn du ein Kerl bist, kannst du versuchen dich irgendwie so zu verhalten, als dass es die biologischen Trigger deines Gegenüber anspricht indem zu beispielsweise Selbstvertrauen kommunizierst. 2) Polaritäts-Energetisch. Angenommen, dass zwischen Mann und Frau oft eine Maskulin-Feminine-Energie-Diskrepanz vorherrscht, kannst du dich bemühen, dich mehr in deine energetische Rolle zu begeben, um die Polarität und damit die Anziehung zwischen euch zu steigern. 3) Sozio-ökonomisch. Wenn du eine Frau bist, dann wirst du (zumindest statistisch) eher an deinem Date interessiert sein, wenn er einen höheren sozio-ökonomischen Status vorweist als du. Frauen heiraten tendenziell die Leiter hoch, die Männer eher herunter.  4) Psychologisch (mit Fokus auf Pathologie). Du hältst hierbei nach Signalen Ausschau, die dir mehr über die möglichen Issues deines gegenüber verraten. Ist er psychopathisch oder gar tendenziell gewalttätig? Hat sie eine offensichtliche Angst davor, verlassen zu werden / sucht ständig nach Bestätigung? 5) Boy-Meets-Girl (Holywood). Ist er Mr. Right? Würdest du sie deiner Mutter vorstellen? Würdet ihr zusammen ein gutes Filmpärchen abgeben? (Dieser Ansatz ist offensichtlich nicht zu empfehlen) Je mehr mental models du in einem Repertoire hast, desto zugänglicher wird dir das eigene Leben.  Je mehr du ließt und denkst, desto größer wird dein Repertoire. - Viele Leute fühlen sich in die polygamere Szene gezogen nicht weil sie keine Angst davor haben, verlassen zu werden, sondern gerade weil sie Angst davor haben.