Episode 39: Mord ohne Leiche - ein Polizist wird als Mörder seines Freundes entlarvt
Tatort Niedersachsen - der Crime-Podcast der Braunschweiger Zeitung - Ein Podcast von Braunschweiger Zeitung / Wolfsburger Nachrichten
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„Ein Beweggrund ist dann niedrig, wenn er nach allgemeiner sittlicher Würdigung auf tiefster Stufe steht und deshalb besonders verachtenswert ist. Die Beurteilung der Frage, ob ein Beweggrund ‚niedrig‘ ist und – in deutlich weiterreichendem Maße als bei einem Totschlag – als verachtenswert erscheint, hat auf Grund einer Gesamtwürdigung aller äußeren und inneren für die Handlungsantriebe des Täters maßgeblichen Faktoren, insbesondere der Umstände der Tat, der Lebensverhältnisse des Täters und seiner Persönlichkeit zu erfolgen.“ So definierte der Bundesgerichtshof das Mordmerkmal in einem Beschluss von 2019. Martin G. (zur Tatzeit 50 Jahre alt) soll ein Mörder sein – ausgerechnet ein Polizist. Er soll seinen besten Freund Karsten M. (51) im April 2021 vor dessen Haus frühmorgens in eine Falle gelockt und getötet haben, damit er aus der langjährigen Affäre mit der Ehefrau des Opfers eine offizielle Beziehung machen konnte. Nur: Es gibt keine Leiche, keine Tatwaffe, auch kein Geständnis. Dafür aber eine Vielzahl an Indizien. Der mysteriöseste Fall spielt in Groß Döhren, einem kleinen Ort im Harzer Vorland. Nach umfassenden Ermittlungen durch die Mordkommission "Fortuna" der Kripo Goslar wurde der „Mord ohne Leiche“ ab Mitte November bis Ende Mai vor dem Schwurgericht am Landgericht Braunschweig verhandelt. Das Urteil für Martin G: schuldig im wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen. Die Strafe: lebenslänglich. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In unserer neuen Folge unseres Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ spricht Hendrik Rasehorn mit seinem Reporter-Kollegen Erik Westermann, der an dem Fall so nahe dran war, wie sonst kein anderer Journalist. Jetzt unverbindlich 4 Wochen E-Paper testen und gratis Tatort-Magazin sichern: https://tatort.bzv-abo.de