Talk im Hangar-7: Wilder Wolf, gefräßiger Otter - Zu viel Schutz für Räuber?

Talk im Hangar-7 - Ein Podcast von ServusTV On - Freitags

Der Wolf steht in Österreich seit rund 50 Jahren unter strengem Schutz – eine Regelung, gegen die sich Widerstand formiert. Der Beutegreifer jagt immer öfter auf Almen und in der Nähe von Siedlungen, damit bringt der Wolf Bauern und Landwirte zur Verzweiflung. Bei anderen Tieren ist der Artenschutz jedoch willkommen, wenn beispielsweise Anrainer um ihre Lebensqualität fürchten. Kormorane fressen tonnenweise Fische, die Netze am Bodensee bleiben leer. Der Biber gestaltet ungestört die Landschaft und fällt Bäume um. Wann soll der Mensch eingreifen? Und was ist wichtiger: Der Schutz von Tieren, von Schnecken und Käfern, die einen Baustopp verursachen, wie in Köstendorf bei Salzburg - oder der Bau eines neuen Kraftwerks, der dazu beiträgt sich von russischem Gas und Öl zu lösen? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Der Tiroler Schafbauer Hermann Hammerl berichtet von einer starken Zunahme von Wolfsrissen – Wölfe würden mittlerweile bereits in der Nähe von Siedlungen und Spielplätzen gesichtet. Der Unternehmer und Naturfreund Peter Schröcksnadel warnt vor falsch verstandenem Artenschutz und spricht sich für eine gezielte Bejagung von Wolf und Fischotter aus. Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, freut sich über die Rückkehr der großen Beutegreifer, sie seien ein wichtiger Teil des Ökosystems. Die Bedenken hält er großteils für übertrieben. Der Verhaltensforscher und Wolfsexperte Kurt Kotrschal geht noch einen Schritt weiter: Österreich tue nicht annähernd genug für den Artenschutz – und der größte „Artenvernichter“ seien die Jäger. Die Wildbiologin und Jägerin Christine Miller dagegen plädiert für einen sachlicheren Umgang mit dem Thema Artenschutz, die Diskussion um Wolf und Bär verschleiere den Blick auf wirklich gefährdete Tierarten.