Rede des Jahres 2025: Christian Drosten über Verantwortung und Wissenschaft

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Der Virologe Christian Drosten erhält die Auszeichnung „Rede des Jahres 2025“. Seine Ansprache am Deutschen Institut für Wirtschaft überzeugte die Jury durch Klarheit und gesellschaftliche Relevanz. In SWR Kultur am Mittag erklärt der Rhetorikprofessor Olaf Kramer von der Universität Tübingen: „Drosten hat über Wissenschaftsfreiheit nicht als Privileg gesprochen, sondern als Verantwortung. Er ruft dazu auf, dass sich Forschung aktiv in die demokratische Debatte einbringt.“ Sachlich statt schrill Drosten warnte vor einer „Wissenskrise“ – einer Gesellschaft, die den Bezug zu Fakten verliert. Seine Rede richtet sich gegen politische Stimmen, die Wissenschaft gezielt infrage stellen. „Er bleibt ruhig, analytisch und bescheiden. Genau das macht die Wirkung seiner Rede aus,“ sagt Kramer. In einer Zeit, in der öffentliche Reden oft auf Emotion und Empörung setzen, ist Drostens Stil ein bewusstes Gegenmodell: unaufgeregt, aber präzise. Ein Plädoyer für Vernunft Die Jury lobt Drostens Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu machen. Er zeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnis und gesellschaftliche Verantwortung zusammengehören. Für Kramer ist das ein Beispiel dafür, wie Redekultur heute wirken kann: rational, reflektiert und demokratisch. Ein Aufruf zum Denken statt zum Polarisieren.