Herbert Grönemeyer – "Ö"
SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten - Ein Podcast von SWR1 Rheinland-Pfalz - Montags
Mit dem im März 1988 erschienen siebten Studioablum "Ö" konnte sich Herbert Grönemeyer final als großer Künstler in Deutschland etablieren. Allein in Deutschland hat es sich 1,75 Millionen Mal verkauft. Mit über 18 Millionen im Inland verkauften Tonträgern ist Grönemeyer der kommerziell erfolgreichste Musiker Deutschlands. Die Zeitung "Musikmarkt" hat das Album "Ö" in der deutschen Bestsellerliste des Jahres 1988 gleich hinter Michael Jacksons "Bad" auf Platz zwei geführt. "Ö" war mit 14 Wochen das bis zum Jahr 2010 am längsten auf Platz eins befindliche Album der deutschen Albumcharts eines deutschen Künstlers, seit der Umstellung auf wöchentliche Charts. Grönemeyers Durchbruch Grönemeyers Durchbruch kam mit seinem ersten Album "Bochum" mit der darauf folgenden Frage: Kann er sich mit seinen kommenden Werken als großer Künstler in Deutschland etablieren? Spätestens mit "Ö" lieferte er die Antwort: Das Album hatte direkt vier Single-Auskopplungen mit insgesamt neun sehr guten Songs. "Das war damals das Album, mit dem klar wurde, dass sich Herbert Grönemeyer als deutscher Rockstar endgültig etabliert hatte." SWR1 Musikredakteur Frank König Als erste Single wurde "Was soll das" ausgewählt, aber auch "Vollmond", "Halt mich" und "Komet" entwickelten sich zu absoluten Klassikern im deutschsprachigen Raum. Grönemeyers charakteristischer Stil Grönemeyer hat einen ganz eigenen Weg gewählt mit deutscher Sprache umzugehen – er macht die Sprache noch kantiger, bellt die Worte geradezu stakkato mäßig heraus. An mancher Stelle sei es etwas schade, dass dieser Stakkato-Stil auf Kosten der Sprachverständlichkeit geht, so SWR1 Musikredakteur Christian Pfarr. Doch mit einem genauen Blick auf Grönemeyers Texte wird schnell klar, dass er ein begabter Lyriker ist, der es durch seinen charakteristischen Stil versteht eindrucksvolle Bilder zu entwerfen. Dass er sein ganz eigenes Ding durchgezogen hat, brachte ihm letzlich auch den heutigen Erfolg Eine Villa in Belgien – Produktion "Ö" Grönemeyer hat mit seiner Band eine Villa in Belgien gemietet und komplett eingereichtet. Dort wohnten Sie gemeinsam und haben drei Monate zusammen als Einheit aufgenommen, was sich auch in den Songs widerspiegelt. Dort haben Sie laut Grönemeyers eigener Aussage gemeinsam gehaust, mit viel Bier, Kicker und Studio im Wohnzimmer. Hinzu kam, dass sein Bassist und er zu dieser Zeit das erste Mal Vater wurden. Das ist die größte und intensivste und innigste Band-Platte, die wir hier gemacht haben" so Herbert Grönemeyer im Interview. Die Band selbst war im Grunde schon eingespielt, denn Grönemeyers Produzent Edo Zanki selbst hatte mit eben dieser Band in den Siebzigern viel gespielt und hat sie schließlich an Grönemeyer weitergegeben, was fantastisch funktioniert hat. Das Interessante bei Grönemeyers Songs ist, dass er die Texte erst ganz zum Schluss auf die Musik, die schon aufgenommen ist, schreibt. Es gibt also viele gute Gründe, dem Album das Prädikat "SWR1 Meilenstein der Musikgeschichte" zu verleihen. Ins Detail gehen wir in dieser Podcastfolge, die eine Wiederholung aus dem Jahr 2018 ist. Wir stellen die alten Folgen gerne wieder ins Netz, damit Sie ihre Meilensteine Sammlung Stück für Stück vervollständigen können. __________ Über diese Songs vom Album "Ö" wird im Podcast gesprochen: 10:25 Mins – "Was Soll Das Nur" 12:52 Mins – "Vollmond" 15:01 Mins – "Komet" 20:49 Mins – "Halt Mich" __________ Shownotes: Offizieller YouTube- Kanal von Herbert Grönemeyer: https://www.youtube.com/@Groenemeyer