Olaf Bernau | Migrationsforscher | Krieg, Hunger, Gewalt: Darum fliehen Menschen | SWR1 Leute

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Über drei Millionen Menschen mussten in den letzten Wochen seit Beginn des Krieges in der Ukraine bereits ihr Heimatland verlassen. Sie sind auf der Flucht vor Gewalt und Zerstörung. Und es werden täglich mehr. Die Vereinten Nationen (UN) rechnen mit insgesamt rund vier Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine, viele weitere Menschen warten im Land auf humanitäre Hilfe. Die UN spricht bereits jetzt von der größten Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem zweiten Weltkrieg. Olaf Bernau ist Soziologe, er reist jedes Jahr für mehrere Wochen nach Westafrika, wo er sich im Rahmen eines ehrenamtlichen Netzwerks für Geflüchtete engagiert. Der Grund: In Afrika sind massive Flüchtlingsströme, auch aufgrund der vielen bewaffneten Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent, schon sehr lange ein Problem. In den letzten 10 Jahren hat sich die Anzahl der Geflüchteten dort laut UN-Flüchtlingshilfe auf über 6 Millionen nahezu verdreifacht. Dazu kommen über 20 Millionen innerhalb Afrikas vertriebene Menschen, sogenannte „Binnenflüchtlinge“. Der in Ulm geborene Olaf Bernau ist seit über 30 Jahren in sozialen Bewegungen aktiv, er lebt heute in Bremen. Dort leistet er aktive Hilfe für Geflüchtete und engagiert sich für deren Integration. Er zeigt am Beispiel Westafrikas, dass Flucht und Migration nicht nur an den Konfliktherden selbst entstehen, sondern auch das Ergebnis einer aus seiner Sicht verfehlten Politik der Europäischen Union sind. Moderation: Nabil Atassi