Jörg Meuthen | Politiker und Wirtschaftswissenschaftler | AfD-Austritt und Machtkampf der Flügel | SWR1 Leute
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Am 28. Januar 2022 legte Jörg Meuthen nicht nur sein Amt als Parteivorsitzender der "Alternative für Deutschland" nieder, er trat auch gleich ganz aus der AfD aus. Seiner Ansicht nach stünden Teile der AfD "nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung". "Das Herz der Partei schlägt heute sehr weit rechts" sagte er als Begründung für seinen Austritt. Mitte Februar entzog ihm außerdem das EU-Parlament die parlamentarische Immunität. Zuvor hatte die Berliner Staatsanwaltschaft die Immunitätsaufhebung beantragt, "um ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren" einzuleiten. Hintergrund ist die AfD-Spendenaffäre, bei der eine Schweizer PR-Firma Meuthen im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 2016 unterstützt hatte. Jörg Meuthen war von 2015 bis 2021 Co-Bundesvorsitzender der AfD. Zuletzt hatte er für einen gemäßigteren Kurs in seiner Partei geworben – und parteiintern stark an Rückhalt verloren. Im Oktober 2021 hatte er bereits seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand bekanntgegeben. Die Fraktion der rechtspopulistischen Fraktion "Identität und Demokratie" im Europaparlament, deren stellvertretender Vorsitzender er bislang war, hat er ebenfalls verlassen. Meuthen ist Wirtschaftswissenschaftler und lehrte bis zu seiner Beurlaubung von 1997 bis 2016 an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. In SWR1 Leute sprechen wir mit ihm über seine Beweggründe zum Parteiaustritt, den Immunitätsenzug, seine Rolle im Machtkampf der Flügel, seinen Anteil am heutigen Zustand der AfD, aber auch über seine politischen und persönlichen Pläne für die Zukunft.