Shalini Randeria – Die polyglotte Globalisierungsversteherin
Sternstunde Philosophie - Ein Podcast von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) - Samstags
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Sie spricht sieben Sprachen fliessend, zahlt in drei Ländern Steuern und forschte an Universitäten rund um die Welt. Shalini Randeria ist geradezu dafür prädestiniert, die Mechanik der Globalisierung zu erklären. Die polyglotte Inderin ist zu Gast bei Barbara Bleisch. Die Sozialanthropologin Shalini Randeria ist seit November 2021 Rektorin der Central European University in Wien. Ursprünglich war die renommierte Universität in Budapest angesiedelt, wurde von der Regierung Orban aber so massiv unter Druck gesetzt, dass sie 2019 Ungarn verlassen musste. Shalini Randeria sagt, dass Ungarns Politik nicht nur antiliberal, sondern auch gegen die Globalisierung gerichtet ist, denn Orban beschwört einen Nationalstaat, der von einer Leitkultur und robusten Grenzen lebt. Ganz ähnlich heisst es in anderen Ländern von konservativer Seite, Europa sei zu verteidigen. Randeria kann dem nichts abgewinnen: Europa als homogenes Gebilde habe es nie gegeben, und der Reichtum des Westens wurzle auch in Europas kolonialer Vergangenheit. Barbara Bleisch trifft die renommierte Wissenschaftlerin und fragt nach, wie tief verwurzelt koloniales Denken immer noch ist und warum Staaten ihre Grenzen nicht nur gegen ein Virus abriegeln, sondern auch gegen unliebsame Migranten oder Ideen – und ob das Denken Grenzen sprengen kann.