Kaukasiendeutsche: Aus Württemberg nach Georgien und Aserbaidschan

Vor rund 200 Jahren wanderten Familien aus überwiegend Württemberg in den Südkaukasus ein und gründeten florierende Kolonien. Vor allem der Weinanbau in Georgien machte die Einwanderer zu geschätzten Geschäftsleuten. Aber auch die Kolonien im heutigen Aserbaidschan entwickelten sich dank der Tüchtigkeit der pietistischen Württemberger rasant. Das wirtschaftliche und kulturelle Leben dieser Menschen nahm seit der Machtergreifung der Bolschewiki ein jähes Ende. Fast alle der über 50.000 der Nachfahren dieser schwäbischen Einwanderer aus dem heutigen Georgien und Aserbaidschan wurden 1941 nach Kasachstan deportiert. Heute leben nur sehr wenige Nachkommen im Südkaukasus. In dieser Folge sprechen Ira und Edwin über die Geschichte der Kaukasiendeutschen sowie darüber, was von ihrem kulturellen und wirtschaftlichen Erbe heute noch sichtbar ist. Ira berichtet über ihre Erfahrungen in Georgien 2022 und Edwin über seine Begegnungen mit dem deutschen Erbe in Aserbaidschan anlässlich einer Reise 2016.

Om Podcasten

Der Podcast über Aussiedler für Menschen mit und ohne Migrationskoffer voller Geschichten. Aufgewachsen in einem sozialistischen System, Auswanderung und Neuanfang – solche und viele andere Erfahrungen einen Aussiedler aus postsozialistischen Staaten, die heute in Deutschland leben. Der neue Podcast „Steppenkinder“ will das Spezifische der Russlanddeutschen als eine Gruppe der Aussiedler sichtbar machen. Gleichzeitig geht es den Machern Ira Peter und Edwin Warkentin darum, einer breiten Öffentlichkeit Wissen zu universellen Themen wie Identität, Erinnerungskultur, Migrations- oder Integrationserfahrung zu vermitteln. Dafür sprechen sie mit Interviewgästen aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft. Ira Peter ist Medien- und Kulturschaffende, Edwin Warkentin Kulturreferent für Russlanddeutsche. Sie gehören zur „mitgebrachten Generation“ der Russlanddeutschen, die im Kindes- und Jugendalter mit ihren Familien aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland einwanderten. Weil beide zudem wie ein Großteil der (Spät-)Aussiedler aus der kasachischen Steppe stammen, nennen sie ihren Podcast „Steppenkinder“. Alle drei Wochen gibt es eine neue Folge. Ein Projekt des Kulturreferats für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, gefördert durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien. www.russlanddeutsche.de/podcast www.instagram.de/steppenkinder