Eleonora Hummel: Die Wiedervereinigung aus ostdeutscher und russlanddeutscher Perspektive

Steppenkinder - der Aussiedler Podcast - Ein Podcast von Ira Peter und Edwin Warkentin - Samstags

Was haben der Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung, damit zu tun, dass zeitgleich Aussiedler aus postsozialistischen Staaten nach Deutschland einwanderten? Es sind die gleichen historischen Voraussetzungen, die zu diesen Prozessen führten und in den 1980ern mit der Entspannungspolitik zwischen Ost und West begannen. Im Osten erlaubte Gorbatschows Liberalisierungspolitik Sowjetbürgern ab 1988 ins Ausland zu reisen oder dauerhaft auszuwandern. Das wiedervereinigte Deutschland erleichterte wiederum 1990 mit seinem neuen Aussiedlergesetz deutschstämmigen Aussiedlern und Menschen mit jüdischem Hintergrund aus ehemals sozialistischen Ländern die Einreise und das Erlangen der deutschen Staatsbürgerschaft. Trotzdem spielt bei den Debatten um die Wiedervereinigung die Perspektive dieser Einwanderergruppen selten eine Rolle, finden Ira und Edwin. Woran das liegt, welche Gemeinsamkeiten Aussiedler mit Ostdeutschen haben und welche Unterscheide in beispielsweise der Wahrnehmung in der Bundesrepublik – darüber sprechen sie in dieser Folge mit Eleonora Hummel. Sie stammt aus Kasachstan und ist Autorin der Romane „Fische von Berlin“, „Venus im Fenster“ sowie ihres neuen Werks „Die Wandelbaren“. Weil sie bereits seit 1982 in Dresden lebt – damals als sowjetische Ausländerin mit unbefristetem Bleiberecht –, vereint sie beide Perspektiven: die der Ostdeutschen und der Russlanddeutschen. Als Ostdeutsche würde sie sich trotzdem nicht bezeichnen, auch nach fast vierzig Jahren in Sachsen. Bild: get-shop.de / eleonora-hummel.de