Sounds! Album der Woche: Gorillaz «Cracker Island»

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Damon Albarns Kreativität scheint unaufhaltsam, und dank den richtigen Gäst:innen bleiben Gorillaz auch auf Album 8 allerhöchste Liga: Nicht derart tischbombenartig wie «Song Machine», aber nicht so reduziert wie «The Now Now», und es gibt zwar kein neues «Clint Eastwood» aber die Platte hat POP! Und dieser POP! ist kein Zufall: «Cracker Island» wurde mit Überproduzent Greg Kurstin (u.a. Foo Fighters, Adele) in Kalifornien angerissen, während Damon Albarn in Los Angeles mit Netflix über einen möglichen «Gorillaz Movie» verhandelte. Das Filmprojekt geriet ins Stocken, und Albarn schrieb sich in Kurstins Studio kurzerhand den Frust vom Leib. Nach 3 Tagen stand das Grundgerüst des Albums. Als Gastmusiker:innen sind in LA ansässige Megastars wie Stevie Nicks von Fleetwood Mac, Bad Bunny, Beck, Tame Impala oder Thundercat mit dabei. Der Entstehungsprozess auf Durchreise erklärt den spontanen Charme von «Cracker Island», das stellenweise an die beiden auf Tour geschriebenen und weniger vollgestopften Gorillaz-Platten «The Fall» (2010), «The Now Now» (2018) oder an Damon Albarns auf Island aufgenommenes Soloalbum «The Nearer the Fountain, More Pure the Stream Flows» (2021) erinnert. Gleichzeitig bieten Gorillaz beim Nachfolger des ultradichten Lockdown-Albums «Song Machine, Season One: Strange Timez» (2020) eine Fülle an Stimmen, sowie eine Stil- und Genre-dichte, die ihresgleichen sucht: Reggaeton mit Bad Bunny, Disco-Funk mit Tame Impala, Folk mit Beck, hier etwas Bedroom-Pop mit Drummachine und dort stadiontaugliches Hitparaden-Material. Wie immer verlosen wir das Sounds! Album der Woche: Gewinnt «Cracker Island» auf CD täglich live im Radio.