E005: Wie verändert die Digitalisierung die Branche der Automatisierung? – Stefan Raabe (EK Automation)

SoftwareForFuture PODCAST Made by Lionizers - Ein Podcast von Nils & Friederike Löwe: Software-Engineers, Entrepreneurs, Digital Natives

Wie digitalisiert sich ein Unternehmen, dessen Kernkompetenz schon Software ist? Diese Frage bespreche ich mit Stefan Raabe von der EK Automation GmbH. EK entwickelt fahrerlose Transportsysteme und erlebt an den eigenen Kunden immer stärker, wie sich die Digitalisierung in alle Bereiche eines Unternehmens hinein bewegt. Links aus dem Interview: * EK Automation * Stefan Raabe * Messe: LogiMAT * Messe: FachPack * Messe: Vision * Messe: automatica Transkript: Stefan: Mein Name ist Stefan Raabe. Ich bin im Vertrieb der EK angestellt, der sich Business Development nennt. Das liegt daran, dass der Vertriebsbereich in einen internen und einen externen Bereich getrennt ist. Der Interne ist Engineering und der Externe ist Business Development, die quasi die Front beim Kunden vor Ort sind und dort die ersten konzeptionellen Ausarbeitungen machen. Von der Ausbildung her bin ich sehr Technik-orientiert. Ich habe den Nils damals bei Altran vor über zehn Jahren kennengelernt. Mein Weg ging dann hin zu Elektronik-Entwicklung. Dort habe ich über die Projektleitung unterschiedliche Firmen und Branchen gesehen und bin irgendwann im Vertrieb gelandet. Nils: Wir haben eben schon darüber geredet, was EK macht und vor allen Dingen wo das Unternehmen herkommt. Stefan: EK Automation ist im Grunde ein Sondermaschinenbauer für fahrerlose Transport-Robotik und wurde von den Firmengründern Eilers und Kirf im Wesentlichem für die Bereiche Software und Prozessautomatisierung gegründet. Im Laufe der Zeit hat man über die Intralogistik und fahrerlosen Transportsysteme auch die Automatisierung und das Engineering für Jungheinrich und Linde Wagner gemacht hat. Dann im Laufe der 80er und Anfang der 90er Jahre haben sich Linde und Jungheinrich von der Automatiserungsstraße getrennt und EK hat den Fahrzeugautomatisierungsteil übernommen. Im Laufe der Zeit hat sich EK dahingehend weiterentwickelt, dass wir im Unternehmen zwei Standbeine haben. Zum einen die Automatisierung von Standardfahrzeugen, das heißt Grundfahrzeuge, die wir bei Stadler OMS einkaufen und zum anderen Sondermaschinen und Baukonstruktionen, die wir automatisieren. Unsere Anlagen bestehen grundsätzlich aus den Fahrzeugen und der IT-Infrastruktur, sprich einem Leitsystem, sowie diversen Schnittstellen, die im Produktionsablauf vorzufinden sind, wie Rolltore, Brandschutztore, Fördertechniken, Aufzügen und ähnliches. Nils: Okay, wir hatten es eben kurz angerissen; es fing an mit Softwareentwicklung, jetzt ist es eine Mischung aus Maschinenbau-Produkten und Sondermaschinen, die ihr zumindest modifiziert. Stefan: Ja, es sind grundsätzlich schlüsselfertige Systeme. Das heißt, alles was wir bauen, wird beim Kunden installiert und komplett in Betrieb genommen. Wir betreuen keine Teilzeit-Projekte. Die Basis für unsere Transportsysteme sind zum einen Standardfahrzeuge, die wir vorzugsweise von Linde einkaufen. Und sollte das Fördergut, dass wir zu transportieren haben, nicht in diesen Standardbereich passen, sind wir jederzeit in der Lage, kundenspezifische Produkte zu bauen und die mit den entsprechenden Technologien zu automatisieren. Nils: Das heißt, die Software ist eure Kernkompetenz? Stefan: Genau, der Maschinenbau ist relativ offen und nicht großartig schützenswert, aber in der Software steckt das Know-How. Sie teilt sich in ein Leitsystem und eine Fahrzeugsoftware auf, die über WLAN miteinander vernetzt sind. Nils: Das heißt eure Produkte sind im Prinzip schon von Beginn an digital. Das heißt, das Thema Industrie 4.0, das heute in aller Munde ist, ist für euch nicht neu.