SG #070: Soziale Netzwerke

Slow German - Ein Podcast von Annik Rubens - Dienstags

Inge aus China möchte wissen, welche sozialen Netzwerke wir hier in Deutschland benutzen. Seit einigen Jahren spielen soziale Netzwerke in Deutschland eine große Rolle – so wie in vielen anderen Ländern auch.

Mittlerweile sind fast drei Viertel der Bevölkerung (73,3%) online. 43% der deutschen Internetnutzer haben ein eigenes Profil in einem sozialen Netzwerk angelegt. Das sind übrigens Zahlen aus der aktuellen ARD-ZDF-Onlinestudie, also einer Studie, die von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern in Auftrag gegeben wurde.

Das beliebteste Netzwerk ist in Deutschland derzeit Facebook. Früher war das anders. Denn in Deutschland gibt es einige Netzwerke, die es in anderen Ländern nicht gibt. Zum Beispiel StudiVZ. VZ steht für Verzeichnis, und es gibt eine ganze Gruppe solcher Verzeichnisse. StudiVZ ist ein soziales Netzwerk für Studenten, SchülerVZ ist ein Netzwerk für Schüler, und wer weder Schüler noch Student ist, der kann sich bei MeinVZ eintragen. Ein anderes deutsches Netzwerk ist „Wer kennt wen?“. Und für alle, die sich beruflich vernetzen wollen, gibt es Xing – in Amerika heißt ein ähnliches Netzwerk LinkedIn.

Jugendliche haben auch gerne MySpace genutzt, mittlerweile dient es aber weniger als normales Netzwerk, als als Musik-Netzwerk, in dem sich Bands präsentieren können. Und Twitter spielt natürlich auch eine große Rolle! Zum Beispiel, wenn im Fernsehen eine Sendung läuft, die für Teenager interessant ist. Das sind meistens Sendungen wie „Deutschland sucht den Superstar“ (in USA „American Idol“), „Germany's Next Topmodel“ oder ähnliche. Dann sitzen Teenager und junge Erwachsene vor dem Fernseher, haben ihren Laptop auf den Knien oder ein Smartphone in der Hand und twittern. Es macht Spaß, diese Tweets zu lesen!

Übrigens benutzen wir hier meistens die englischen Begriffe, wenn es um soziale Netzwerke geht. Wir sagen also „Follower“ für die Mitleser bei Twitter, und nicht „Verfolger“. Wir sagen auch, dass wir etwas auf Facebook „gepostet“ haben. Das ist also das englische Wort „to post“ eingedeutscht. Manche Wörter benutzen wir auch auf Deutsch, zum Beispiel haben wir bei Facebook „Freunde“, und wir klicken auf den „Gefällt mir“-Button, der im Englischen „Like“ heißt.

Noch ein bißchen mehr zu der Sprache, die mit sozialen Netzwerken zusammenhängt. Wer zum ersten Mal ein soziales Netzwerk wie Facebook besucht, der muss sich zunächst registrieren. Er legt einen Benutzernamen und ein Passwort fest. Und er braucht meistens eine gültige E-Mail-Adresse, um sich anzumelden. Wenn die Anmeldung geklappt hat, dann kann er sich sein Profil anlegen. Er füttert Facebook also mit Informationen über seine Person. Er kann sein Geburtsdatum angeben und den aktuellen Wohnort, seine Hobbies und seine liebsten Kinofilme, welche Musik er gerne hört und welche anderen Facebook-Seiten ihm gefallen. Und er kann Fotos oder Videos hochladen. Wichtig ist, dass die Kontoeinstellungen und vor allem die Privatsphäreneinstellungen beachtet werden. In Deutschland wird Facebook stark kritisiert, weil die Deutschen großen Wert auf den Datenschutz legen und Facebook oft dagegen verstößt.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg70kurz.pdf