Vorgehört: »Traumnovelle« nach Arthur Schnitzler / Regie: Sebastian Hartmann

VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Dramaturgin Katrin Spira spricht mit Regisseur Sebastian Hartmann über die Inszenierung »Traumnovelle« »Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer. Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern. Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.« TEAM Regie und Bühne: Sebastian Hartmann Kostüme: Adriana Braga Peretzki Video: Tilo Baumgärtel Dramaturgie: Katrin Spira Lichtdesign: Lothar Baumgarte BESETZUNG Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Christian Kuchenbuch, Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Matthias Redlhammer, Holger Stockhaus Premiere 04. März 2023, Schauspielhaus

Om Podcasten

Willkommen am Schauspiel Frankfurt! In unserem Stückeinführungspodcast »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet. Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Anselm Weber Intendant des Hauses. In den vier Spielstätten – Schauspielhaus, Kammerspiele, Box und Bockenheimer Depot – bringen renommierte Regisseur:innen wie Jan Bosse, Felicitas Brucker, Barbara Bürk, Jan-Christoph Gockel, Mateja Koležnik, Claudia Bauer und Johanna Wehner sowohl Klassiker als auch zeitgenössische Dramatik auf die Bühne.