Vorgehört: »Die Schmutzigen Hände« von Jean-Paul Sartre / Regie: Lilja Rupprecht

VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Die Dramaturginnen Julia Weinreich und Katrin Spira sprechen über »Die schmutzigen Hände« von Jean-Paul Sartre . Der junge Hugo ist auf der Suche – danach, etwas in seinem Leben zu bewirken, danach, mehr als die Rolle des bürgerlich-aufgeklärten jungen Mannes zu spielen. Diese Suche macht ihn zum Getriebenen. Er nimmt einen Auftragsmord an: Es geht darum, den Parteiführer der kommunistischen Bewegung, Hoederer, zu töten, der mit den konservativen Kräften verhandelt und als Verräter gilt. Gemeinsam mit seiner Frau Jessica zieht Hugo bei ihm ein. Als dessen Sekretär lernt er Hoederer als charismatischen Menschen kennen und beginnt, dessen Argumentation und Handeln nachzuvollziehen. Gleichzeitig rückt er von seinem Auftrag immer weiter ab. Erst als er vermutet, dass Hoederer und Jessica ein Verhältnis haben, bringt er diesen um. Zwei Jahre später wird er die Geschichte vor der Partei erzählen – und fordern, dass der Mord nicht aus Eifersucht, sondern aus politischen Motiven erfolgt ist. Sartres Stück wurde 1948 uraufgeführt und ist eine Abrechnung mit Ideologien jeder Art. Lilja Rupprecht legt mit ihrer Inszenierung die Widersprüchlichkeit des Textes frei und sucht nach der Komplexität der Suchbewegungen des Lebens. Entscheidet der Mensch über das Leben – und inwiefern bestimmt ihn eine einmal getroffene Entscheidung? Wie sehr muss man sich, wie Hoederer sagt, die Hände schmutzig machen – beziehungsweise gibt es »gutes« Handeln überhaupt? . TEAM Regie: Lilja Rupprecht Bühne: Anne Ehrlich Kostüme: Annelies Vanlaere Video: Moritz Grewenig Musik: Philipp Rohmer Dramaturgie: Katrin Spira Licht: Frank Kraus, Marcel Heyde . BESETZUNG Matthias Redlhammer, Fridolin Sandmeyer, Lea Ruckpaul, Manja Kuhl, Annie Nowak, Mark Tumba, Sebastian Kuschmann und Philipp Rohmer (Live-Musik), Miguel Graetzer (Live-Video) . Premiere 28. Oktober 2022, Schauspielhaus . In unserer Audio-Einführung »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.

Om Podcasten

Willkommen am Schauspiel Frankfurt! In unserem Stückeinführungspodcast »vorgehört« stellen wir Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick, gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber, was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet. Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Anselm Weber Intendant des Hauses. In den vier Spielstätten – Schauspielhaus, Kammerspiele, Box und Bockenheimer Depot – bringen renommierte Regisseur:innen wie Jan Bosse, Felicitas Brucker, Barbara Bürk, Jan-Christoph Gockel, Mateja Koležnik, Claudia Bauer und Johanna Wehner sowohl Klassiker als auch zeitgenössische Dramatik auf die Bühne.