Fokus Tatort - Die forensische Fotografie

Während mit Klebestreifen und Rußpulver tatsächlich Spuren an einem Tatort gesichert und sichtbar gemacht werden können, bleibt es die Aufgabe der forensischen Fotografie, die Situation bildlich festzuhalten. Die Umgebung, der Zustand und die Verhältnisse an einem Tatort sowie Spuren müssen akribisch fotografisch gesichert und dokumentiert werden. Nur so kann in einem späteren Gerichtsverfahren den Beteiligten die Möglichkeit gegeben werden,  die Situation an einem Tatort zu rekonstruieren.  Bis vor etwa 20 Jahren hat man dies noch mit Polaroids und Schwarz-Weiß-Fotografie umgesetzt. Mittlerweile gehören 3D-Spheron-Kameras zur Standard-Ausrüstung. Durch diese Technik wird der genaue Ist-Zustands des Tatorts festgehalten. In einem Prozess können die Beteiligten so den Tatort noch einmal virtuell begehen und Details genau betrachten. Eine weitere tragende Rollte haben dabei forensische Lichtquellen, die z.B. Körperflüssigkeiten wie Blutspuren sichtbar machen können, die mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar sind. Neben einem Tatort spielt die forensische Fotografie eine wichtige Rolle in rechtsmedizinischen Instituten. Sowohl bei der Dokumentation von Verletzungen lebender Personen als auch im Obduktionssaal bei der äußeren und der inneren Leichenschau werden Befunde fotografisch festgehalten.Bei der Fotografie an einem Tatort die sind hohen Hygienestandards zu beachten. Ein bekanntes Beispiel für eine Panne bei der Reinigung von Tatort-Utensilien, die der Sicherung von Spuren an einem Tatort dienen, ist der Fall Peggy Knobloch. Am Fundort der Leiche des kleinen Mädchens wurden DNA-Spuren gefunden, die auf eine Verbindung zum NSU hindeuteten. Diese konnte jedoch recht schnell aufgeklärt werden: An beiden Tatorten wurde der selbe Maßstab verwendet, der nicht ausreichend gereinigt worden war und somit zur Kontamination mit DNA führte - Ein Fehler, der fatale Folgen mit sich bringen kann. 

Om Podcasten

In Rechtsmedizin - Dichtung und Wahrheit klären Prof. Marcel Verhoff vom Universitätsklinikum Frankfurt und Vanessa Nischik zum einen die Klischees auf, die der Rechtsmedizin als solche und dem Beruf Rechtsmediziner anhaften und geben zum anderen einen realen Einblick in den Alltag eines Rechtsmediziners. Sie sprechen über Erfahrungen, Emotionen, Gerichtsprozesse und natürlich über wahre Fälle.