Der Gründer der modernen Rechtsmedizin Georg Popp - Wie er einen Frankfurter Serienmörder überführte

Spurensuche an einem Tatort: Finger- und Schuhprofilabdrücke, kleinste Fasern von Stoff, Spuren von Blut, Sperma und Speichel - Bei einer Tatortuntersuchung wird alles akribisch aufgenommen, gesichert, ausgewertet und schließlich kommt es zum alles entscheidenden Moment, dem Vergleich mit der DNA-Datenbank.  Dieses Prozedere gehört heute zur kriminalistischen Standard-Tatort-Untersuchung. Viele der Grundlagen für diese Methoden lieferte der Chemiker Georg Popp. Der Frankfurter gilt nicht umsonst als einer der Mitbegründer der modernen Rechtsmedizin. Er war es, der zum ersten Mal einen Tatort ausleuchtete, Bodenproben aus Rillen von Schuhprofilen entnahm, mittels Kohlepulver Fingerabdrücke sichtbar machte, Blutspuren analysierte und das Mikroskop für kriminalistische Zwecke nutzte.  Seine Leidenschaft galt der gerichtlichen Toxikologie. Seine Forschung zu der Fragestellung, wie man bei exhumierten Leichen, bei denen Gift nachgewiesen werden konnte, abgrenzen kann, ob der Mensch vor seinem Tod vergiftet wurde oder das Gift im Leichnam aus dem umliegenden Böden stammt, wurde besondern im Fall des Serienmörders Karl Hopf bedeutend. Dieser ermordete zwischen 1902 und 1913 seine Ehefrauen, Eltern, Kinder und weitere ihm nahe stehenden Personen mit Arsen. Wie genau Georg Popp zur Überführung des Serienmörders beitrug, und welche seiner Methoden und Erkenntnisse heute noch von Bedeutung für die Kriminalistik und Rechtsmedizin sind, das erfahrt Ihr in unserer neuen Folge. 

Om Podcasten

In Rechtsmedizin - Dichtung und Wahrheit klären Prof. Marcel Verhoff vom Universitätsklinikum Frankfurt und Vanessa Nischik zum einen die Klischees auf, die der Rechtsmedizin als solche und dem Beruf Rechtsmediziner anhaften und geben zum anderen einen realen Einblick in den Alltag eines Rechtsmediziners. Sie sprechen über Erfahrungen, Emotionen, Gerichtsprozesse und natürlich über wahre Fälle.