Folge 298: Opfer bringen – warum Helfen heute ein Akt des Widerstands ist

Psychologen beim Frühstück - Ein Podcast von Annika Lohstroh, Michael Thiel - Sonntags

Willkommen bei unserem Oster-Special: „Opfer bringen – warum Helfen heute ein Akt des Widerstands ist“ Ostern erzählt eine alte Geschichte: Einer, nämlich Jesus, gibt alles – für andere. Sie ultimative Opferbereitschaft, die Hoffnung bringen soll. Und Heute? Wird eher derjenige gefeiert, der sich nimmt - wie Trump - nicht der gibt. Wir leben in einer Zeit, in der Altruismus belächelt und Egoismus gefeiert wird. Da treffen "Gutmenschen" auf Egoisten, Empathen auf Psychopathen, Soziale auf Narzisten. Das Wort Opfer hat inzwischen einen herablassenden Beigeschmack und wird als Schimpfwort verwendet, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft gelten als naiv und dumm. Donald Trump ist nicht nur ein Politiker – er ist ein Symbol. Für eine Kultur, die Helfen für Schwäche hält. In der es um Deals und Machtdemonstrationen, um Destruktion und Eigengewinn geht. Mitgefühl, Kompromisse, Menschlichkeit, Diplomatie und langfristige Lösungen für alle haben in der Trumpschen Vorstellung keinen Platz. Deshalb ist jeder, der dagegen angeht, mutig und stark. deshalb ist in einer Ellbogengesellschaft Opferbereitschaft Widerstand - gegen Kälte, gegen Gleichgültigkeit, gegen die Diktatur des Egos. Ausserdem sagt die psychologische Forschung: Wer gibt, gewinnt. Unser Gehirn belohnt das Gute bis hin zum "Helfers High". Aber was passiert mit einer Gesellschaft, in der niemand mehr bereit ist, etwas zu opfern? Wir freuen uns über Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema und wünschen Euch schöne Ostern. Annika + Tilly