Folge 81 - Die Zukunft des Ingenieurberufs und der Industrie

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure und Ingenieurinnen ist gut. Dennoch verursachen die rasanten Veränderungen durch technische Innovationen auch bei versierten technischen Fachkräften gelegentlich Unbehagen. Wird die KI beispielsweise Ingenieure und Ingenieurinnen überflüssig machen? „In Teilbereichen sicherlich“, sagt Werner Widuckel, Professor für Personalmanagement und Arbeitsorganisation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in der neuen Folge des Karriere-Podcasts Prototyp von ingenieur.de und VDI nachrichten. Aber der Experte hat auch einen positiven Ausblick: Das Potenzial der KI sei noch nicht erhoben und viele Anwendungsbereiche noch nicht erschlossen. Durch neue Geschäftsmodelle und Anwendungen würden neue Bereiche für technische Fachkräfte entstehen, sagt er im Gespräch mit Redakteurin Claudia Burger. Widuckel gibt Entwarnung: Die große Beschäftigungslosigkeit durch KI für Ingenieurinnen und Ingenieure sehe er nicht kommen. Eher im Gegenteil. Die Welle des großen Fachkräftemangels komme auf die Firmen durch den Weggang der Babyboomer noch zu. Unternehmen werden laut Widuckel unterschiedlich auf diese Anforderung reagieren. „Arbeitszeitflexibilität wird sicherlich eine Rolle spielen, flexiblere Organisationsformen und wir werden sicherlich neben der Zuwanderung auch eine verstärkte internationale Arbeitsteilung haben“, sagt Widuckel. Auf die Frage, ob die Ingenieurausbildung in Deutschland den Veränderungen gerecht wird, sagt Widuckel: „Mit Sicherheit ist die Ingenieurausbildung in Deutschland nach wie vor eine der besten der Welt.“ Allerdings könne sie noch nachlegen, denn die Art der Zusammenarbeit habe sich verändert in den letzten Jahren und das müsse sich auch in der Ausbildung stärker widerspiegeln. Zudem müssten die Unternehmen erkennen, dass die Verknüpfung von Lernen und Arbeiten am Arbeitsplatz etwas Wesentliches sei.

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