Folge 35 - Innere Kündigung: "Den Job nicht beim ersten Unzufriedenheitsgefühl abhaken"
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Vier von zehn Menschen in Deutschland haben ihren aktuellen Job gedanklich schon aufgegeben, so das Ergebnis einer aktuellen Studie zum Phänomen "Innere Kündigung". Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie haben an dieser Zahl ihren Anteil, sagen Karriereberaterin Ragnhild Struss und Karriereberater Johann Claussen aus Hamburg. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Pandemie wie eine Lupe bereits bestehende Probleme im Job noch einmal besonders deutlich hervorhebt." Viele Menschen würden sich jetzt intensiver mit der Frage auseinandersetzen: Passt der Job wirklich zu mir - und passe ich noch zum Job? Im Idealfall sollte man schon im Vorfeld abklopfen, ob das gelingen kann - nämlich bereits in der Bewerbungsphase. „Bewerberinnen und Bewerber haben oft das Gefühl, sich beweisen zu müssen und legen ihre Antworten im Vorstellungsgespräch entsprechend aus. Wir raten dazu, sich selbstbewusst die Frage zu stellen: Möchte ich Anforderungen den potenziellen Arbeitgebers überhaupt gerecht werden? Ist die Stelle überhaupt gut für mich? Niemand muss im Job unzufrieden sein“, so Ragnhild Struss. Wer dennoch so unzufrieden sei, dass er den Weg zur Arbeit – oder zum Laptop im Homeoffice – scheue, der müsse handeln. Tatsächlich nimmt die Zahl von Menschen, die auch ohne sichere Anschlussstelle ihren aktuellen Job kündigen, zu - und Unzufriedenheit mit dem Gehalt ist nicht der Hauptgrund. "Wichtiger als das Gehalt ist für die meisten, dass sie sich wirklich wohl fühlen und ihr Potenzial voll ausschöpfen können", so Johann Claussen. Allerdings sollte man seine Motive ausgiebig reflektieren, bevor man eine endgültige Schlussstrich trifft, so die Expertin und der Experte: Wegen eines Unzufriedenheitsgefühls sollte man nicht gleich alles hinschmeißen. Wie man es schafft, zu einer guten Entscheidung zu kommen, ohne zu hadern, dass verraten Ragnhild Struss und Johann Claussen in dieser Folge.