Pires, Pollini und Pogorelich. Abbado und seine Solisten

Ein "familiäres Denken", also das Bilden künstlerischer Zirkel, kündigte sich bei Abbado früh an durch die Treue zu Solisten: Martha Argerich, Viktoria Mullova, Rachel Harnisch – bisweilen überlappten sich Beruf und Privates. Abbado wurde, was wenige Große waren: ein ausgeprägter Solisten-Begleiter. Wirklich selten!

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Claudio Abbado war der erste Lässige in einer aufgesteiften Klassik-Welt und machte sie sinnlicher. Er stammte aus Mailand, kam über Wien und London nach Berlin. Hier begründete seine 12-jährige Ära bei den Berliner Philharmonikern ein neues Bild des Dirigenten. Er verjüngte das Orchester wie kein anderer. Abbado sprach wenig, teilte den Ruhm dafür gern mit befreundeten Solisten wie Maurizio Pollini oder Martha Argerich. Im Konzert konnte er ein Orchester ungeahnt "abheben" lassen. Exzeptionelle Aufnahmen gelangen ihm bei Mahler, Beethoven, Haydn, Rossini und einigen Verdi-Opern.