Der Zauberlehrling. Abbados Verhältnis zu Karajan, Bernstein und Carlos Kleiber

Um zwischen den Monstern und Genies seiner Zunft nicht zerrieben zu werden, dürfte es für den scheuen Claudio Abbado besonderer Tricks bedurft haben. Das funktionierte gut. Nur wie? Gute Taktik? Oder unkorrumpierbare künstlerische Selbstständigkeit? In dieser Folge schrecken wir vor keinem indiskreten Vergleich zurück.

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Claudio Abbado war der erste Lässige in einer aufgesteiften Klassik-Welt und machte sie sinnlicher. Er stammte aus Mailand, kam über Wien und London nach Berlin. Hier begründete seine 12-jährige Ära bei den Berliner Philharmonikern ein neues Bild des Dirigenten. Er verjüngte das Orchester wie kein anderer. Abbado sprach wenig, teilte den Ruhm dafür gern mit befreundeten Solisten wie Maurizio Pollini oder Martha Argerich. Im Konzert konnte er ein Orchester ungeahnt "abheben" lassen. Exzeptionelle Aufnahmen gelangen ihm bei Mahler, Beethoven, Haydn, Rossini und einigen Verdi-Opern.