Rio – der größte Sklavenhafen der Welt und sein Erbe

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Rio de Janeiro, Stadt des Samba und des Karnevals, war einer der größten Sklavenhäfen der Welt. Sklaven verluden für die europäischen Kolonialherren die Reichtümer Brasiliens auf Schiffe, pflegten die Kinder der Reichen, schufteten auf Kaffeeplantagen und bauten Paläste. Doch bis heute wird der Menschenhandel in der Stadt heruntergespielt und als eine Art 'humaneres' Gegenstück zur Sklaverei in den US-Südstaaten verklärt. Eine Aufarbeitung der Geschichte findet nicht statt. Es gibt kein offizielles Museum in der Stadt, archäologische Fundstätten von Massengräbern, die unter anderem während der Bauarbeiten zu den Olympischen Spielen ans Licht kamen, bekommen keine Finanzierung und die Militärpolizei, die einst zur Verfolgung flüchtiger Sklaven gegründet wurde, gilt bis heute als eine der brutalsten Sicherheitskräfte der Welt – in keiner Stadt der Welt kommen bei Polizeieinsätzen so viele, überwiegend schwarze Menschen ums Leben wie in Rio.