Die Theatermusik der Bernadette La Hengst

Siri Keil im Gespräch mit der Musikerin, Songwriterin, Performerin und Theatermacherin Bernadette La Hengst - über Theatermusik, die das Haus verlässt, über Orte, die zu Chören werden, über Musik für Mütter und die Lust auf Utopie Musik im Theater hatte lange einen funktionalen Ruf - subtil soll die sein, die Handlung unterstützen und ansonsten am besten gar nicht auffallen. Nicht zuletzt durch die Öffnung der Institutionen und den Einzug von Popkultur hat sich das verändert: Musiker:innen spielen live auf der Bühne und werden zum Teil der Handlung. Bernadette La Hengst macht seit rund 20 Jahren Musik für Theater und gehört zu denen, die noch einen Schritt weiter gehen: Immer wieder verlässt sie mit den Inszenierungen das Gebäude. In kollektiven Prozessen bringt sie Schauspieler:innen mit Lai:innen zusammen. Sie und Ihre Kolleg:innen machen aus Kleinstädten und Landschaften Spielorte - aus Nachbar:innen und Viertelbewohner:innen werden Chöre. Dabei entsteht nicht nur Musik, die die Theaterproduktionen überdauert - auch die kollektiven Prozesse bleiben in den Gemeinden und Ortschaften. Am 5. März 2022 wird im Deutschen Schauspielhaus eine Deutschsprachige Erstaufführung Premiere feiern: "Die Freiheit einer Frau" - die Bühnenversion des aktuellen Romans vom französischen Autor und Soziologen Édouard Louis. Die Musik dazu stammt von Bernadette La Hengst, Peta Devlin und Bärbel Schwarz. In der Revue "Mutter**Land" macht sich Bernadette La Hengst außerdem, zusammen mit ihrer Tochter Ella Mae, auf familiäre Spurensuche und fragt nach der Bedeutung, die Migration für uns alle hat.

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Politik, Gesellschaft, Literatur oder Mode – wie das alles mit Popmusik in Verbindung steht, darüber sprechen wir mit Gästen aus dem Kulturbetrieb.