Folge 3 - Mit Haut und Haar (Ulla Hahn)

Lyrikschule - Ein Podcast von Johannes Thiele

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Die dritte Folge ist dem Gedicht "Mit Haut und Haar" von Ulla Hahn gewidmet. Besonders markant ist hier die bildliche Verschränkung der menschlichen Akteure mit tierischen Handlungsweisen. Mit Haut und Haar Ich zog dich aus der Senke deiner Jahre und tauchte dich in meinen Sommer ein ich leckte dir die Hand und Haut und Haare und schwor dir ewig mein und dein zu sein. Du wendetest mich um. Du branntest mir dein Zeichen mit sanftem Feuer in das dünne Fell. Da ließ ich von mir ab. Und schnell begann ich vor mir selbst zurückzuweichen und meinem Schwur. Anfangs blieb noch Erinnern ein schöner Überrest der nach mir rief. Da aber war ich schon in deinem Innern vor mir verborgen. Du verbargst mich tief Bis ich ganz in dir aufgegangen war: da spucktest du mich aus mit Haut und Haar.