49| Schutzdruckmessung und Blower-Door-Tests
Luftdichtheit geprüft – Klartext zu Luftdichtung und Qualität am Bau - Ein Podcast von Heide Merkel

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Schutzdruckmessung: Warum BlowerDoor-Tests bei Sanierungen oft scheitern Was ist eine Schutzdruckmessung, und warum ist sie so komplex? In dieser Podcast-Episode von bionic3 Luftdichtheit geprüft sprechen Heide und Holger Merkel über eine besonders anspruchsvolle Messung, die das bionic3-Team vor kurzem durchgeführt hat. Dabei ging es um die Sanierung eines alten Industriegebäudes, das in mehrere Einheiten unterteilt wurde. Um die Luftdichtheit der gesamten Gebäudehülle zu prüfen, mussten vier Blower-Door-Geräte parallel eingesetzt werden – eine echte Herausforderung, die Präzision und Erfahrung erfordert. Leckagen entdecken und beheben: Wie Schutzdruck bei Blower-Door hilft Eine Schutzdruckmessung kommt immer dann zum Einsatz, wenn die klassischen Methoden an ihre Grenzen stoßen. Häufig passiert das bei Gebäuden, die aus mehreren Einheiten bestehen, wie etwa Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus oder Gewerbeeinheiten in einem sanierten Altbau, die alle von außen erschlossen sind und nicht über ein Treppenaus. Die Herausforderung: Leckagen zwischen den Einheiten können das Messergebnis verfälschen, sodass der Grenzwert für die Luftdichtheit nicht eingehalten wird. Die Lösung ist eine Schutzdruckmessung, bei der alle Einheiten gleichzeitig geprüft werden. Dabei wird der Druckunterschied zwischen den Einheiten ausgeglichen, sodass nur die äußere Hülle des Gebäudes bewertet wird. Das bedeutet allerdings auch: mehr Geräte, mehr Abstimmung und mehr Aufwand. Vier Blower-Door-Geräte im Einsatz: Schutzdruck als Lösung für Leckagen Im beschriebenen Projekt kamen vier Gebläse parallel zum Einsatz, eines für jede Einheit. Doch warum ist das so kompliziert? Die Geräte müssen individuell eingestellt werden, da jede Einheit unterschiedlich groß und unterschiedlich luftdicht ist. Zudem beeinflussen sich die Geräte gegenseitig: Wenn eines den Druck erhöht, kann ein anderes Gerät diesen ausgleichen, was das Messergebnis verzerrt. Das Team musste also sicherstellen, dass alle Einheiten denselben Druck halten, was ständige Überwachung und Nachjustierung erforderte. Anders als bei einer herkömmlichen Mehrgerätemessung war hier keine automatisierte Steuerung möglich, sondern alles musste manuell koordiniert werden. Technische Herausforderungen und praktische Tipps Eine Schutzdruckmessung ist ein Balanceakt: Die Geräte müssen exakt abgestimmt sein.Zusätzlich mussten bei diesem Projekt die Drücke in jeder Einheit separat gemessen werden. Solche Messungen erfordern nicht nur technisches Know-how, sondern auch Erfahrung und ein eingespieltes Team. Heide und Holger berichten von dem bionic3- Einsatz von Holger und Dirk, der an einem kalten Samstagmorgen stattfand, und geben humorvolle Einblicke in den Baustellenalltag. Dabei wird klar: Schutzdruckmessungen sind zwar anspruchsvoll, aber auch faszinierend für alle, die sich mit Bauqualität und Luftdichtheit beschäftigen. Sinnhaftigkeit und Grenzen von Schutzdruckmessungen Im Podcast wird auch kritisch über die Sinnhaftigkeit von Schutzdruckmessungen diskutiert. Sie sind oft der „letzte Rettungsanker“, wenn ein Gebäude die Messanforderungen nicht besteht. Doch die Frage bleibt: Wären solche Messungen nötig, wenn auf der Baustelle von Anfang an besser geplant und gearbeitet würde? Neben technischen Themen geht es auch um die Auswirkungen auf Schallschutz, Brandschutz und Gerüche. Die Diskussion macht deutlich, dass eine mangelhafte Bauausführung nicht nur die Luftdichtheit der äußeren Hülle beeinträchtigt, sondern auch andere wichtige Aspekte der Gebäudequalität. Ein Appell an die Bauqualität Am Ende der Episode richten Heide und Holger einen klaren Appell an alle Planer und Bauherren: Baut nicht so einen Quatsch! Gute Planung und sorgfältige Umsetzung der Luftdichtheit könnten auch zwischen einzelnen Einheiten viele Probleme verhindern. Schutzdruckmessungen sind eine wichtige Methode, aber oft nur ein Notbehelf, wenn die Qualität nicht stimmt.