309 Reputation für Angestellte

LEBEN-FÜHREN - Ein Podcast von Olaf Kapinski - Montags

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Fangen wir mal ganz vorne an: Sie sind nur so gut, wie es ihr Chef glaubt.Mit „Chef“ ist hier die oder derjenige gemeint, der Sie bewertet. Das hat erst einmal nichts mit dem Beruf zu tun, so funktioniert das ganze Leben!* Die Kinder werden von den Eltern bewertet. Zu meiner Zeit auch von den Lehrern.* In der Fortpflanzungsauswahl werden Sie von ihrem Gegner bewertetHier bleiben wir in Wenig. Es leuchtet sofort ein, dass es nur zum Akt kommt, wenn das Ziel ihrer Begierde Sie als attraktiv bewertet. Wenn nicht, duschen Sie alleine. Menschen tun alles Mögliche, um das andere Geschlecht zu beeindrucken, die Geschichte ist ja voll von Irrsinn, der letzten Ende mit „Liebe“ erklärt wird.Warum bin ich in Budapest?Vielleicht kennen Sie diese Supereltern von diesen hochbegabten Kindern. Michael Mittermeier nannte die damals „AK“. Das Kind ist ohne Fehl und Tadel, leider muss der Anwalt der uneinsichtigen Schule die Glorie erst kostspielig einprozessieren. Unfassbar, das Genie tropft dem Blag doch aus jeder Pore! Und die halten die Kröte für „Verhaltensauffällig“, unerhört!Hier fängt etwas an, über das sich alleine schon trefflich diskutieren ließe: Wird hier nicht der Samen gesät für zukünftigen Misserfolg? Solche Kinder begreifen einfachste Regeln nicht mehr und das Abitur ist keinerlei Auszeichnung mehr.Menschen sind soziale Wesen, was direkt bedeutet, dass wir auf die anderen angewiesen sind. Ja, wir sind weit weniger von anderen Menschen abhängig als noch vor einer Generation. Auch hier ließe sich fabelhaft diskutieren, ob die immer steigende Steuerlast nicht gesellschaftszerstörend wirkt, weil die Anspruchshaltung an „die Gesellschaft“ mit jedem weggenommenen Euro steigt.So richtig erfolgreich sind die Menschen aber nicht, die, bewusst oder unbewusst, damit kokettieren die anderen nicht mehr zu brauchen. Viele merken das ja nicht einmal mehr und sie stellen gleichsam entrüstet und empört ihre individuellen Forderungen an „Die Gesellschaft“. Schnell ist ein Gegner ausgemacht, dem dann die „Schuld“ am eigenen Schicksal angedichtet wird. Gern formuliert aus der Position der vermeintlichen moralischen Überlegenheit.Die wirklich erfolgreichen Menschen sind sich hingegen darüber im Klaren, dass sie auf die anderen angewiesen sind. Nicht, dass sie jeden anderen mögen müssen, aber dass der eigene Erfolg nur und ausschließlich über den Vorteil für die anderen geht.Sex gibt es nur, wenn sich der Gegner davon einen Vorteil verspricht. Eingestellt werden Sie nur, wenn ihr Chef das für ein gutes Geschäft hält. Befördert werden Sie nur … Sie sehen das Muster.Sie sind nur so gut, wie es ihr Chef glaubt.Das nennt sich Reputation. Ihre Reputation.Wikipedia definiert den Begriff so:Wikipedia„Reputation (lat. reputatio „Erwägung“, „Betrachtung“ von reputo „berechnen“, „betrachten“, „erwägen“) bezeichnet im heutigen Sprachgebrauch das Ansehen einer Person, einer sozialen Gruppe oder einer Organisation.“Und ich würde ergänzen „Reputation bezeichnet das Ansehen einer Person, einer sozialen Gruppe oder einer Organisation in einem Bereich bei einer sozialen Gruppe oder einer Organisation.“Ohne eine gute Reputation geht in einer Gesellschaft gar nichts. Da schwingt Vertrauen mit. Manche Firmen haben das verstanden, die kümmern sich aktiv. Viele noch nicht, einige wenige, wie Lego, stecken viel Aufwand hinein, die eigene Reputation nach Kräften zu zerstören.Reputation bedeutet im Kern zunächst einmal bekannt oder gekannt zu sein.Und nun nehme ich die zweite Geschichte wieder auf: Von vielen Seiten bekommen wir gesagt, wir sollen sichtbarer werden. Natürlich gibt es jede Menge Berater da draußen, die Ihnen, oft gegen klingende Münze, den goldenen Weg beschreiben. „Angestellte müssen networken!“ „Warum Ihnen ihr Blog bei der Karriere hilft“ Diese Leute nennen sich selber auch nicht Berater, sondern haben sich selber eine nettere Bezeichnung gegeben.