236 War’s das schon? Mit Tanja Herrmann-Hurtzig
LEBEN-FÜHREN - Ein Podcast von Olaf Kapinski - Montags

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Heute gibt es mal wieder ein Interview für Sie. Kennen Sie diese Menschen, die plötzlich realisieren, dass die Zeit anscheinend viel zu schnell vergangen ist und sich dann fragen: War’s das schon? (Oder kennen Sie das vielleicht sogar von sich selbst?) Was brauchen Sie, damit Sie morgens gerne aufstehen? Zu diesem Thema habe ich mir heute eine Expertin eingeladen. Im Gespräch ist Tanja Herrmann-Hurtzig, die grade jungen Leuten rät, den Blick weit aufzumachen. Sie selbst hat teilweise Coachees, die einen sicheren Job und ein echt gutes Einkommen haben, aber trotzdem irgendwie nicht so richtig zufrieden sind und keine Lust mehr haben. Tanja Herrmann-Hurtzig hat häufig bemerkt, dass Menschen ihre Jobs nicht immer danach aussuchen, was sie selbst eigentlich für sich wollen und was ihnen wirklich Spaß macht. Erst, wenn Sie sich selbst darüber im Klaren sind, was Sie wollen, können Sie eine passende Stelle und ein passendes Umfeld wählen. Um das herauszufinden, geht Tanja Herrmann-Hurtzig mit ihren Kunden den Lebenslauf durch und schaut, an welcher Stelle sie richtig viel Spaß hatten und warum. Lassen Sie den Rotstift nicht in Ihr Leben! Alles schön und gut. Aber wie kommt man überhaupt an den Punkt, dass man irgendwann sagt, die Dinge können so nicht weitergehen. Tanja Herrmann-Hurtzig meint, dass die meisten Menschen sich nicht genug mit sich selbst beschäftigen und sich selbst keine Fragen stellen. Laut ihr gibt es die sogenannten weg von Menschen, die können besser beschreiben, was sie nicht mehr wollen. Und eben die hin zu Menschen, die wissen, wo sie hin wollen. Natürlich spricht Tanja Herrmann-Hurtzig auch von dem, hier viel im Podcast beredeten, Fokus aufs Positive. Leider fällt der Blick zu oft aufs Negative, was die meisten schon seit der Schule drin haben, wo alle Fehler dank Rotstift sofort ins Auge fallen. Wer für sich ein glückliches Leben führen möchte, der muss darauf schauen, was einem guttut und was positiv ist. Tanja Herrmann-Hurtzig meint auch, dass bei Unzufriedenheit nicht immer ein kompletter Neustart her muss, sondern dass durch den Fokus aufs Positive sich Situationen auch zum Guten verbessern können. Angst vor Veränderung Die Unsicherheit, die viele bei bevorstehenden Veränderungen fürchten sorgt dafür, dass keine Veränderungen gemacht werden. Viele bekommen laut Tanja Herrmann-Hurtzig vielleicht auch nicht den nötigen Rückhalt, was zusammen mit der Angst vor Veränderung dazu führen kann, dass man eben gar nichts tut und irgendwann frustriert ist. Ich denke trotzdem, dass so komplett radikale Schritte trotzdem kaum einer wagt, was aber nicht bedeuten soll, dass man deswegen nicht loslegen sollte, sein Leben zum Positiven zu verändern. Wenn die Situation so halb falsch ist… Es gibt auch die Sorte Menschen, die in so einer Schwebe hängen. Also so richtig schlimm ist das Leben nicht, aber so richtig Spaß macht es eben auch nicht mehr. Tanja Herrmann-Hurtzig meint, dass in solchen Fällen der Schmerz noch nicht stark genug ist, um aus sich selbst heraus die Situation verbessern zu können/wollen. Ihrer Meinung braucht es dazu jemanden, der einem dabei hilft, wirklich was zu ändern. Wer nicht wirklich will, der packt es auch nicht. Von der latenten Unzufriedenheit in die Power Wenn also der genannte Schmerz nicht groß genug ist, dann wird auch die Veränderung schwer. Nur als Beispiel: Jemand nimmt sich vor, fünf Kilo abzunehmen. Wenn das Leben aber grade bequem ist, warum dann überhaupt abnehmen? Sollte die Situation aber so sein, dass vielleicht das Leben davon abhängt, dann ist der Antrieb da. Nur der Punkt ist, dass man nicht erst an diese extreme Grenze stoßen muss, um etwas zu tun. Tanja Herrmann-Hurtzig meint, raus aus dem Larifari-Modus und eine aktive Entscheidung treffen. Und das funktioniert mit einem Fokus. Eine neue Tätigkeit müssen Sie drei Monate durchhalten und dann wird es schon zur Gewohnheit.