71. Teresa Bücker, Journalistin und Aktivistin
Kasia trifft… - Ein Podcast von Kasia Mol-Wolf - Gründerin des EMOTION-Verlages

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Reflektiert und rhetorisch versiert bringt Teresa Bücker in ihren Texten Missstände auf den Punkt. Im Podcast-Interview gibt die Journalistin Denkanstöße und appelliert an unseren Sinn für Gerechtigkeit. "Wir bewegen uns in sehr modernen Blasen", sagt Teresa Bücker. Der Blick darüber hinaus? Manchmal schwer, aber notwendig. Seit Jahren setzt sich die Journalistin, Speakerin und Aktivistin für Gleichberechtigung ein, sei es in ihrer Position als Chefredakteurin des Onlinemagazins Edition F, die sie im vergangenen Jahr niederlegte, oder in ihrer aktuellen Kolumne "Freie Radikale" im SZ Magazin. Dort hinterfragt sie derzeit regelmäßig aktuelle gesellschaftliche und politische Diskurse und liefert Ideen für andere Perspektiven, für konstruktiven Meinungsaustausch, für kleine Revolutionen. Was daran so radikal ist? Die Idee hinter der Kolumne sei, dass "im gesellschaftlichen Diskurs oft Ideen und Vorstöße schnell abgetan werden als überhaupt nicht umsetzbar und viel zu feministisch gelten." So öffnet sie Diskussionsräume und zeigt klug, reflektiert und rhetorisch ausgefeilt: "Es gibt nicht nur A und B, sondern ganz viel dazwischen." Feminismus ist unbequem. Feminismus ist kräftezehrend. Und die Realität sieht ganz anders aus als das Gesetz. "Ich hab ein Problem mit dieser theoretischen Gleichberechtigung." Warum das so ist und warum der Begriff Feminismus noch immer eine Stigmatisierung erfährt, überlegen Teresa und Kasia im Gespräch: "Der Begriff Feminismus steht für eine menschlichere Welt – und was ist schlecht daran?" Sie spricht über die Themen, die für sie derzeit die wichtigsten des Feminismus sind, Themen, die wir neu-, weiter- und umdenken müssen. Es geht um Armut und Gewalt und einen Blick für alle Frauen, unabhängig von sozialdemografischen Merkmalen. Es geht darum, Antworten für die kommende Generation zu finden und ihr Hoffnung zu geben. Es geht um das Persönliche und das Politische und das, was sie verbindet. Um Konfrontation und Abgrenzung, Reflexion und Solidarität, um den Zusammenhang von Journalismus und Demokratie. Mit einem zukunftsorientierten Ansatz spinnt sie Gedankennetze und gibt Impulse. Außerdem verrät sie, wie sie selbst zur Feministin wurde – und was die katholische Kirche damit zu tun hat – und wie sie mit Trollen umgeht. Sie schmunzelt: "Auch alte Männer schreiben mir sehr freundliche E-Mails."