Folge 36 Ein Abend mit Paul McCartney Die Kraft der Live Musik
Inspiration Musik - Ein Podcast von Thomas Berndt
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Seit einiger Zeit „pilgere“ ich mal wieder öfters zu Live-Konzerten und habe mir diesbezüglich den ein oder anderen lang ersehnten Wunsch erfüllt.Ach Quatsch: Im Grunde genommen renne ich schon mein ganzes Leben lang zu Konzerten jeglicher Art und Stilistik und haue sehr viel von meinem Taschengeld dafür raus.Die Band U2 gehört ja nach besagtem Freitag Nachmittag 1983, an dem ich die Zeitung Prisma aufschlug und mir Bono’s Energie geladenes Gesicht entgegen strahlte, zum regelmäßigen Konzertereignis. Dazu mehr an anderer Stelle…(Rockpalast Loreley 20.08.1983, das line up war total geil: Stray Cats, Steve Miller Band, Joe Cocker …)Mein Musikgeschmack lässt sich stilistisch in diesem Leben nicht mehr in eine Schublade pressen. Ein cooler „auf die Glocke“ gespielter Viervierteltakt kann mich genauso zur Extase bringen wie ein Klaviersolo von Keith Jarret oder eine spannend interpretierte Beethoven Sonate.Es gab und gibt es noch immer einige Bands und Künstler, die ich unbedingt gerne mal auf der Bühne erleben wollte. Einige davon sind: The Who, Billy Joel, Keith Jarret Trio, The Tubes, Placebo, Sol Gabetta und dann The Beatles.Aber verdammt: Falscher Jahrgang. Die Beatles sind an mir vorüber gegangen. Als ich mir im zartem Alter von 1 Jahr eine Eintrittskarte für ein Beatles Konzert zum Geburtstag gewünscht habe (1969), bekam ich nur einen Sack grüner Äpfel und konnte zum damaligen Zeitpunkt nix damit anfangen.Danach waren die Beatles ja schnell von den Bühnen weltweit verschwunden, obwohl sie ja noch fleißig zeitlose tolle Songs geschrieben haben.Als ich aber vor einiger Zeit den wunderbaren Film „Sound City“ von Dave Grohl (Nirvana und Foo Fighters) gesehen hatte, dachte ich zuerst: Man!! Dave Grohl ist so ein wahnsinnig inspirierender Musiker und Mensch! Und dann später im Film: Wow Paul McCartney ist immer noch ein cooler Typ UND: Er ist noch auf diesem Planeten. Vielleicht kann ich da Beatles-technisch ja noch was aufarbeiten, wenn ich mir den Mann mal live „reinziehe“. Gesagt getan. Ticketalarm auf allen Kanälen, Karte gekauft und nichts wie hin Ende Mai 2016.Ich hatte ein bischen Angst – vor – ? Vielleicht der eigenen Courage, vor Enttäuschung, vor einem „zu altem Publikum“, vor einem peinlichem gealterten Rockstar, vor zuviel Balladen und und und.Aber nein:Es kam ganz anders. Als ich mit meiner Frau auf dem Gelände der Esprit Arena (by the way: Für mich ist das immer noch die Phillipshalle) ankam, herrschte schon eine super angenehme Atmosphäre vor Ort. Das Publikum schien sehr gemischt zu sein: Gefühlt und gesehen so von ca. 7 bis 90 Jahren war alles dabei. Irgendwie war mir ganz warm ums Herz und ich dachte „Etwas Großartiges ereignet sich heute“.Nach einem kleinen Kaltgetränk vor der Halle gingen wir dann zu unseren Sitzplätzen, die recht weit von der Bühne entfernt waren. „Au man, ob wir hier was mitbekommen? Hoffentlich ist der Sound nicht wie Brei!“Als wir auf unseren Plätzen ankamen, waren wir überrascht: Die Bühne hatte gewaltige Ausmaße (so ca. 60 m breit und sehr hoch) und war auf der kompletten Längsseite der Halle platziert. An den den Rändern standen zwei riesige runde Bildschirme im Dosenformat, die sich drehten.Das war schon vor dem Konzert richtig spannend, da hier Bilder, Collagen, Filme und Infos aus Paul McCartney’s Leben gezeigt wurden. Ich fand das richtig gut. Die Projektionen waren sehr gut aufbereitet. Es war etwas wie im Kino.Bereichert wurde das multimediale Geschehen durch einen DJ, der interessante Musikcollagen mit vielen Samples aus Paul’s Beatles-, Wings, und Solozeiten live mischte. Eine sehr spannende Sache.