#30 Improvisation und Variation: Op. 109 (30/32)

Der mittlere Beethoven schert sich nicht um Konventionen, sondern setzt seine eigenen Regeln. Der späte Beethoven geht einen Schritt weiter: Auch die eigenen, selbst gesetzten Regeln stehen jederzeit zur Disposition. Alles ist möglich. Die Musik ist voller Brüche und Collagen. Verfremdete Zitate von Altbekanntem und unerhörte Klänge stehen nebeneinander. Der erste Satz von op. 109 klingt leichthändig und schwebend, alles geht ganz schnell, nichts verfestigt sich, alles schwebt wie im Traum, sagt Igor Levit. Das Scherzo huscht vorüber. Und das Finale erfindet die Form der Variationen neu.

Om Podcasten

Der Klavierpodcast mit Igor Levit und seinem Freund Anselm Cybinski geht weiter! Nach dem großen Erfolg von "32 x Beethoven" dreht sich die neue Staffel um Igors Lieblingsform: Die Variation. Bachs Goldberg-Variationen sind der Ausgangspunkt, Beethovens Diabelli-Variationen das Herzstück. Variationen sind bunt. Und sie sind vielfältig: Alles wird anders in dieser musikalischen Verwandlungskunst. Igor Levit erlebt Variationen wie Reiseliteratur: "Es sind Berichte von Wegen, die von A nach B führen. Aber auch von Menschen, die als Person X aufbrechen und als Person Y ankommen." Über Mozart, Mendelssohn, Liszt, Schumann, Brahms und Reger geht die Reise bis zu Frederic Rzewskis "The poeple united". Wie ist die Musik gemacht? Was tun die Hände? Was hat das Leben der Komponisten damit zu tun? Was ist Igors persönliche Geschichte mit den Stücken? Und was gibt uns die Musik für unser Leben? Immer spontan, mit Spaß und mit Plan machen sich Igor und Anselm auf den Weg. Ein wilder Ritt durch musikalische Themen, Einflüsse und Epochen: Musik-Wissen als Hörgenuss, vermittelt von einem Künstler, der nicht nur redet, sondern auch spielt. Und das gern gleichzeitig.