Der Herrenanzug: Rebellen im feinen Zwirn

Auf einmal war es wieder da: der Anzug. Was lange als Funktionskleidung für Hochzeiten und/oder Beerdigungen diente, trugen Anfang 2000 plötzlich coole Bands wie Daft Punk, Franz Ferdinand oder The Hives. Wie aus einem Langweiler ein cooles Teil wurde, das hört ihr in dieser Folge. Dazu gehen wir weit zurück in die Geschichte, bis ganz an die Wurzeln des Herrenanzugs. Erste Vorläufer entstehen im England des späten 17. Jahrhunderts - und werden nicht von den Herrschenden, sondern von Aufsteigern und Emigranten getragen. Um 1800 erfindet dann Beau Brummell (angeblich der Vater aller Dandys) das, was heute als quiet luxury gefeiert wird: lange Hosen, schlichte Farben und vor allem Zurückhaltung als Inbegriff des männlichen Dresscodes. Aber auch gegen dieses Modediktat, das bis heute zu gelten scheint, lehnen sich immer wieder Rebellen auf. Etwa die Träger der üppigen, bunten und riesigen Zoot Suits, die vor allem in den Schwarzen Communitys eine wichtige Rolle gespielt haben.Und dann sprechen wir noch über zwei Designer, die jeweils die Männermode umgekrempelt haben: Giorgio Armani und Hedi Slimane. Der eine, indem er den Mann aus dem Korsett Anzug befreit (war früher echt steif, weil mit Rosshaar unterfüttert), der andere, der ihn wieder harter Disziplin unterwirft. Die Sprachi am Ende kommt von "Lakonisch Elegant" - der Kulturpodcast von Deutschlandfunk Kultur dreht sich um Popkultur-Aufreger, Film und Feuilletondebatten, Literatur oder auch die abgehoben hohe Hochkultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/lakonisch-elegant-podcast-100.html Und noch ein Podcasttipp: "Wild Wild Web" die Hosts Janne Knödler und André Dér-Hörmeyer erzählen Geschichten aus dem Netz. Es geht um die ganz großen Rätsel des Internets - mal Wissenschaft, mal Technologie, mal investigative Recherche: https://1.ard.de/iconic-wildwildweb3

Om Podcasten

Ob Hoodie, Crop Top oder Trainingsanzug: Manche Kleidungsstücke sind so ikonisch, dass Trends ihnen kaum etwas anhaben können. Aminata Belli nimmt Euch mit in die Geschichte Eurer Lieblingsteile. Woher kommt ihre Coolness? Wie schaffen sie es, für große popkulturelle Momente, Subkulturen oder Underdogs zu stehen?