[Martin] Prof. Dr. med. Torsten Passie: Depression, Burnout, Leistungsdruck: Sind intensivere Gefühle Teil der Lösung?

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Wie finden wir Wege hin zu einer „emotionaleren, empathischeren, sehenderen Kultur“. In einer psychotherapeutischen Hinwendung zu seelisch öffnenden Mitteln anstelle seelische verschließender Mittel sieht Prof. Dr. med. Torsten Passie die große Chance, sich wieder mehr dem Innenleben zuzuwenden, anstatt "es als notwendiges Begleitgepäck zu betrachten, dass in Schach gehalten werden muss, um die Funktionsbereitschaft des Einzelnen aufrecht zu erhalten". Er schildert als Facharzt seine Sicht auf die Entwicklung psychischer Störungen in unserer Gesellschaft und bezieht kritisch Stellung zur Verordnung von Antidepressiva und der Einnahme von Substanzen zur Selbstoptimierung und Leistungssteigerung (wie z.B. Ritalin). Ein wichtiges Thema ist die Psychotherapie von Depression, Burnout oder Trauma unter der Zuhilfenahme psychoaktiver Substanzen wie MDMA oder LSD. Er erläutert wie diese Substanzen im Gehirn wirken und das Ihre Wirkung, eingebettet in einen psychotherapeutischen Kontext, dabei helfen kann, Netzwerke im Gehirn um - oder neu zu strukturieren, sich Gefühlen zuzuwenden und somit die Findung alternativer Wege der Bewältigung zu begünstigen. Prof. Dr. med. Torsten Passie ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Philosoph und Soziologe (M.A.). Er promovierte über existenzialistische Psychiatrie und habilitierte sich über die Psychophysiologie veränderter Bewusstseinszustände. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Thema Bewusstseinserweiterung, deren Erzeugung und Heilungspotentiale er mit Atemtechniken und der Verwendung psychoaktiver Stoffe wie LSD und MDMA (‚Ecstasy‘) erforscht hat. Von 2012-2015 war er Gastprofessor an der Harvard Medical School in Boston, USA.