#092 | Mentalität eines Schiedsrichters: Warum unsere Welt mehr davon braucht mit Patrick Ittrich

Gespräche vonMorgen - Ein Podcast von vonMorgen & Jonathan Sierck

"Ich glaube man fällt auf die Schnauze, wenn man seine Macht missbraucht." - Patrick Ittrich Heute sprechen wir mit Bundesliga Schiedsrichter Patrick Ittrich über die Spaß am Entscheiden. Das mag sich vielleicht für die eine oder den anderen etwas merkwürdig anhören - Spaß am Entscheiden. Jeden Tag wird aufs Neue etwas entschieden. Aber werden diese Entscheidungen auch wirklich so getroffen, ohne Macht ausüben zu wollen? In Zeiten wie unseren - siehe Israel, Iran, Syrien, Trump, Klimakrise, Wahlen etc. - brauchen wir Menschen, die Entscheidungen für unsere Welt treffen und nicht um ihre Macht zu entfalten. Dennoch wollen oder können viele keine Entscheidungen treffen, weil die Angst vor Fehlern so groß ist. Auch Patrick Ittrich sagt: "Man muss auch Zugeständnisse machen, wenn etwas falsch läuft." Das ist manchmal gar nicht so einfach - da steht das Ego oft im Weg. Wie kann die Mentalität eines Schiedsrichters ins Spiel kommen? Wie kann sie helfen? Schiedsrichter werden an Hand von Fehlern betrachtet. Sie können, laut Zuschauer*innen, ein Spiel entscheiden. Ihr ganzer Job besteht darin, nicht den Teams zu dienen, sondern dem Sport "Fußball". Sie sind als Team auf dem Spielfeld, aber irgendwie auch dauernd alleine auf sich gestellt. Sie müssen es schaffen, das Spiel so zu steuern, dass es ruhig und vertraut bleibt, sodass sie freier für die nächste Entscheidung sein können. Dazu gehört auch viel Bauchgefühl dazu. Sie dürfen keine Macht auf dem Spielfeld ausüben. Das ist nicht der Job. Das ist nicht die Sportart. Wir können uns von Schiedsrichtern ein Sinn für Gerechtigkeit abschauen, aber auch einen Blick auf das große Ganze. Es geht nicht immer ums gewinnen. Es geht um die Ruhe für die nächste gemeinsame Entscheidung. Tauche ein in die Welt des Fußballs, finde eine neue Perspektive und lass uns wissen, was du denkst.