Folge 385 - Abgebrannt
Geldbewusst - Ein Podcast von Norman Dabkowski - Donnerstags
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“Er war völlig abgebrannt.” Hast du diesen Satz schon einmal gehört? Heute blicken wir darauf, was hinter dieser Redewendung steckt. Wenn man von abgebrannt spricht, dann bedeutet das umgangssprachlich, diese Person hat kein Geld bzw. ist mittellos. Aber wann ist diese Redewendung entstanden? Im Dreißigjährigen Krieg, der von 1618 bis 1648 andauerte, wurden allein im Herzogtum Württemberg 36 000 Häuser und Scheunen durch Feuer zerstört. Als Anfang August 1634 die schwedischen Truppen von Landshut nach Augsburg den Rückzug antraten, konnte man vom Heiligenberg des Klosters Andechs über 40 Feuersbrünste in Dörfern und Schlössern sehen. Um auszudrücken, dass jemand sein Hab und Gut verloren hatte und völlig mittellos war, entstand der Ausspruch “Er ist völlig abgebrannt” Das Plündern und in Brand stecken von Höfen wirkte nahm den Menschen nicht nur das Dach über dem Kopf, sondern vernichtete auch Nahrungsmittel, Lagermöglichkeiten und alle Besitztümer. Geld spielte damals kaum eine Rolle auf dem Lande. Wäsche, Bettzeug, Kleidung und Schmuck galten als Zahlungsmittel und wurden in großen Truhen aufbewahrt. Während heutzutage die Menschen ihr Geld auf ein Bankkonto einzahlen und es dort vor dem Feuer geschützt ist, Schmuck im Tresor gelagert wird, Der Hausstand versichert ist und jeder im Notfall Sozialleistungen in Anspruch nehme kann, führte die enge Bindung aller Habe an das eigene Wohnhaus im 17. Jahrhundert schnell dazu, dass man mittellos wurde, wenn das eigene Haus abbrannte. Auch heute können wir daraus etwas lernen: Unsere Vermögenswerte sollten nie alle an einem Ort sein. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.