Folge 331 - Goldverbot

Geldbewusst - Ein Podcast von Norman Dabkowski - Donnerstags

Goldverbot. Das klingt erstmal irritierend.   Wie kann jemand verbieten, Gold zu besitzen? Doch in der Geschichte gab es das bereits und auch in der Zukunft kann es passieren, dass Goldbesitz reguliert wird oder der Staat in irgendeiner Form Zwangsabgaben auf den Besitz von Gold erhebt.  Die Restriktionen von Seiten des Staates können in unterschiedlicher Form auftreten und zu unterschiedlichen Folgen führen. So können sich Maßnahmen auf den Goldhandel oder den Goldbesitz beziehen. Beispielsweise könnte der Staat Handelsbeschränkungen oder Mengenbegrenzungen erlassen, aber auch ein Besitzverbot ist möglich. In solch einem Fall könnte es sogar sein, dass Gold in Privatbesitz an den Staat verkauft werden muss, und zwar zu einem festgesetzten Preis. Und bei Zuwiderhandlung könnten auch Sanktionen greifen, von einfachen Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen.  Goldverbote gab es bereits im frühen Ägypten, ausgesprochen vom Herrscher der 19. Dynastie. Ebenfalls überliefert sind Goldverbote unter Julius Cäsar im Jahre 49 v. Chr.   Im 20. Jahrhundert gab es in Indien, Frankreich, Großbritannien oder auch in der Sowjet-Union zeitweise ein Goldverbot. Das wohl bekannteste Goldverbot in der Geschichte wurde in den USA am 1. Mai 1933 vom damaligen US-Präsidenten ausgesprochen. Per Verordnung musste alles private Gold an staatliche Annahmestellen verkauft werden - innerhalb von 14 Tagen – und zu einem fixen Goldpreis von 20 Dollar 67 je Unze. Davon unberührt blieb nur Goldschmuck, sowie Gold bis zu einer Freigrenze von 100 Dollar. 100 Dollar entsprachen demnach rund 5 Unzen Gold, die vom Goldverbot ausgenommen waren. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass neun Monate später ein neuer Goldpreis durch die Regierung festgelegt wurde: 35 Dollar je Unze. Das entspricht einer Steigerung um 75 Prozent.  In Deutschland gab es 1923 diverse Erlasse, die den Besitz von Gold reglementierten. 1939 wurde ein Goldverbot ausgesprochen, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen betraf. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges verfügten die alliierten Siegermächte ein Goldverbot, dass formaljuristisch bis 1955 dauerte.   Gibt es Anzeichen für ein bevorstehendes Goldverbot? Ich stelle Dir ein paar mögliche Faktoren vor:  1. Die Währung eines Landes ist durch Gold gedeckt. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit eines Goldverbotes höher. Seit 1973 gibt es jedoch keine goldgedeckten Währungen mehr.   2. Ein Staat steckt in einer prekären Finanzlage  3. Es gibt keine alternativen Zwangsmaßnahmen mit besserer Wirkung  4. Es gibt in der Bevölkerung verbreitet Goldbesitz in nennenswertem Umfang  Ein Goldverbot ist immer nur eine unter vielen Zwangsmaßnahmen, die ein Staat ergreifen kann. Andere Maßnahmen wären Steuererhöhungen, zeitlich begrenzte Sondersteuern, allgemeine Zwangsabgaben, Devisenbeschränkungen oder auch Zwangshypotheken auf Immobilien. Letztere wurden in Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkriegs über das Lastenausgleichsgesetz erhoben.  Wer jetzt Angst hat, Gold als Anlageklasse zu verwenden, sollte wissen: Man kann Gold bis zu einer Freigrenze anonym kaufen und auch unregistriert lagern. Damit ist Gold im Vorteil gegenüber Immobilien und Depots. Zudem ist Gold auf der ganzen Welt als Zahlungsmittel akzeptiert. Das ist ein unschlagbares Argument für den Besitz von Gold.   Zuletzt sei erwähnt, dass Goldverbote unpopulär und aufgrund fehlender Transparenz über den Goldbesitz auch schwer durchsetzbar sind. Es ist daher anzunehmen, dass ein Staat zunächst alternative Maßnahmen prüfen wird, bevor er ein Goldverbot erlässt.  Ich wünsche Dir eine goldige Woche.