FRÜF016: Trikots zwischen Identifikation und Kommerz

Zu standard, zu flippig, zu bunt, zu langweilig; die Farben passen nicht zum Verein oder sehen gar nach einem anderen Verein aus; zu viel Schlafanzug- oder Sträflingsuniform-Optik; zu spießiger Kragen oder zu weiter Ausschnitt; Knöpfe oder auf keinen Fall Applikationen; und nicht zu vergessen: die Passform. Fußball-Trikots liefern Fans und Medien jedes Jahr aufs Neue reichlich Stoff für Berichterstattung, Rankings, Kaufrausche und ganz, ganz viel Aufregung. Aber woher kommt das eigentlich, dass uns die Trikotdesigns unserer Vereine so wichtig sind? Wie viel Identifikationsobjekt kann in einem einfachen Stück Stoff stecken? Jasmin, Ellen, Jasmina, Sonja und Becci haben für diese FRÜF-Episode ihre Kleiderschränke geplündert und die schönsten und weniger schönen Objekte der Trikot-Begierde herausgesucht. Wir beschäftigen und mit Designelementen und Sammelleidenschaften, aber kommen dabei um eine große Frage nicht herum: Wie weit wollen wir uns persönlich in die Kommerz-Welt des Fußballs hineinbegeben? Wie gehen wir mit problematischen Trikotsponsoren um? Und muss es wirklich jede Saison neue Polyester-Trikots zu horrenden Merch-Preisen geben? Nachhaltigkeit und faire Produktion sieht anders aus als der Status Quo … Zum Glück gibt es immerhin ein paar positive Ausnahmen zu berichten, in denen Vereine die wertvolle Werbefläche des Trikots für sinnvolle, aktivistische Zwecke nutzen. Und während wir uns in diesem Spannungsfeld von Identifikation und Kommerz bewegen, haben wir noch gar nicht über gerade und taillierte Schnitte gesprochen und die Frage, welches Trikot welcher (Frauen- oder Männer-)Mannschaft eigentlich für wen zu haben ist … Ihr seht schon: Es gibt einiges zu besprechen.

Om Podcasten

In FRÜF steckt, was der Name verspricht: Frauen reden über Fußball. Hinter FRÜF steckt ein stetig wachsendes Podcast-Kollektiv von Frauen, für die Fußball mehr ist als nur eine Sportart. Wir sind Fans, Journalistinnen, Spielerinnen – und manche von uns sogar alles davon. Wir sind diskussionsfreudig, aber solidarisch. Uns interessieren fußballerische Trends, der Diskurs über 50+1 oder die gesellschaftliche Relevanz von Antirassismus-Kampagnen des DFB genauso wie die Unterschiede im Umgang mit Frauen- und Männerfußball, die weibliche Fußballsozialisation oder der Umgang mit Sexismus im Stadion. Über solche Fragen sprechen wir in wechselnder Besetzung in unserer monatlichen Sendung. FRÜF ist keine Sportschau in Rosa und keine Analyse von Spielerfrauen-Instagram-Profilen – bei FRÜF geht es um Fußball. Punkt. Wir geben dabei weiblichen Perspektiven und Stimmen eine Plattform, die in anderen Sendungen einfach viel zu selten auftauchen – weil wir es können. Denn wir sind viele.