FRÜF015: Der Milliardär und das H-Wort

Fans in Fußballstadien – das klingt in Zeiten einer weltweiten Corona-Pandemie nach Utopie. Vor einem halben Jahr sah das aber ganz anders aus: Fans haben in den Kurven der Bundesliga (m) ihre Antipathie gegen „den modernen Fußball“ zum Ausdruck gebracht. Wichtigstes Ziel: Dietmar Hopp. Das Konterfei des Hoffenheim-Mäzen wurde im Fadenkreuz gezeigt und Hopp als „H***-sohn“ bezeichnet. Wegen dieser Plakate und Schmähgesänge wurden verschiedene Partien in der Bundesliga (m), aber auch in der 3. Liga (m) unterbrochen. In den folgenden Tagen wurde die Debatte um Dietmar Hopp groß und laut geführt. Begriffe wie „Lex Hopp“ und „3-Stufen-Plan“ machten die Runde. Aber ein Gesichtspunkt, der in der Debatte gefehlt hat, wurde nicht wirklich besprochen – wie ist das eigentlich mit Sexismus in der Sprache beim Fußball? Mara, Tamara, Nicole, Julia und Nele unterhalten sich in dieser Sendung über das H-Wort und den Milliardär. Mara hat im Vorfeld der Sendung mit Helen Breit (Unsere Kurve) über Sexismus in der Fußballsprache gesprochen. In den weiteren Teilen der Sendung erklärt Nicole den 3-Stufen-Plan und die Lex Hopp, die fünf erläutern weitere Beispiele von sexistischer Sprache im Fußball und die Problematik der Begrifflichkeit wird aufgearbeitet. Das Patriarchat und ein überzogenes Männlichkeitsideal spielen genauso eine Rolle wie Lösungsansätze für die Zukunft. Bevor ihr euch die Sendung anhört, hier eine Content-Warnung: In dieser Folge gibt es die Reproduktion expliziter Sprache, die erschütternd oder beleidigend aufgefasst werden kann. Schützt euch, wenn ihr mit expliziter Sprache nicht umgehen wollt oder könnt – und hört euch diese Folge dann nicht an.

Om Podcasten

In FRÜF steckt, was der Name verspricht: Frauen reden über Fußball. Hinter FRÜF steckt ein stetig wachsendes Podcast-Kollektiv von Frauen, für die Fußball mehr ist als nur eine Sportart. Wir sind Fans, Journalistinnen, Spielerinnen – und manche von uns sogar alles davon. Wir sind diskussionsfreudig, aber solidarisch. Uns interessieren fußballerische Trends, der Diskurs über 50+1 oder die gesellschaftliche Relevanz von Antirassismus-Kampagnen des DFB genauso wie die Unterschiede im Umgang mit Frauen- und Männerfußball, die weibliche Fußballsozialisation oder der Umgang mit Sexismus im Stadion. Über solche Fragen sprechen wir in wechselnder Besetzung in unserer monatlichen Sendung. FRÜF ist keine Sportschau in Rosa und keine Analyse von Spielerfrauen-Instagram-Profilen – bei FRÜF geht es um Fußball. Punkt. Wir geben dabei weiblichen Perspektiven und Stimmen eine Plattform, die in anderen Sendungen einfach viel zu selten auftauchen – weil wir es können. Denn wir sind viele.