Wie ist es, mit 23 Jahren das Weingut der Eltern zu übernehmen, Juliane Eller?
Frisch an die Arbeit - Ein Podcast von ZEIT ONLINE - Dienstags
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"Die Entscheidung für den Weinbau ist bei mir relativ spät gefallen", sagt Juliane Eller im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". Die 29-Jährige ist Winzerin im rheinhessischen Ahlsheim. "Ich wollte früher immer ein geregeltes Leben mit Fünf-Tage-Woche" – und das gehe im Weinbau gar nicht. Während Ellers Schulfreunde im Sommer an den See gefahren seien, habe sie ihren Eltern geholfen. Druck hätten sie ihr nie gemacht, erzählt Eller. Nach der Schule machte sie ein Praktikum im Weinbau. Dort habe sie erst die Vielzahl an Möglichkeiten verstanden, die ihr durch den Familienbetrieb offen standen. Sie entschied sich nicht nur, Weinbau zu studieren und den Betrieb zu übernehmen – sondern auch, das Unternehmen komplett umzubauen. Da war die gerade 23 Jahre alt. "Als ich bei meinen Eltern eingestiegen bin", erzählt Eller lachend, "habe ich erst einmal nur wahnsinnig viel Geld gekostet.“ Der anstrengendste Teil der Arbeit sei bei all dem, so sehr von der Natur abhängig zu sein – auch wenn für dieses Jahr die größten Gefahren wie Hagel und Unwetter überstanden seien. Die zunehmende Klimakrise sei auch für den Weinbau in Deutschland ein großes Problem, erzählt Eller: "Wir fangen heute Anfang September an zu ernten – mein Papa hat noch Ende November geerntet." Eller hat zwei Wein-Marken etabliert: „Juwel", ihre eigene Marke. Und die Marke „Drei Freunde“, die sie zusammen mit dem Moderator Joko Winterscheidt und dem Schauspieler Matthias Schweighöfer gegründet hat.