Flausen mit Carolin Callies & Nancy Hünger

Nancy Hünger ist eine leise, aber gewaltige Stimme in der zeitgenössischen Literatur – und der kommende Gast des Literaturpodcasts Flausen, gefolgt auf Clemens J. Setz, Ulrike Almut Sandig, Max Czollek, Annett Gröschner und Michael Köhlmeier. Durch die "Flause", dem kindlichen Unfug, dem verrückten Einfall kommen wir dem Schreiben der Autor*innen auf die Spur. Einmal pro Monat lädt die Lyrikerin und Literaturvermittlerin Carolin Callies Schriftsteller*innen und Dichter*innen zu sich aufs digitale Sofa und ins Literaturquiz. Anlass kann ein neues Buch sein, muss es aber nicht. Wohin die Reise des Gesprächs gehen wird, zeigt sich oft erst während und nach der Aufnahme – mit Nancy Hünger graben wir gemeinsam nach Günter Eichs "Maulwürfen", können uns mit Joan Didion fragen, ob wir uns Geschichten erzählen, um zu leben, oder aber wir folgen den Spuren Wolfgang Hilbigs, denn eine essayistische Auseinandersetzung mit ihm brachte Nancy Hünger im Jahr 2014 den Caroline-Schlegel-Förderpreis der Stadt Jena ein. In diesem Jahr erschien ihr neuer Lyrikband „4 Uhr kommt der Hund. Ein unglückliches Sprechen“. „Da, wo ich wohne, ist es immer kalt, kalt, kalt“, heißt es in einem Song der Band "Die Heiterkeit", die Nancy Hünger schätzt – wir machen es uns im Dezember zusammen warm.

Om Podcasten

Von Unfug, Dummheit bis Nonsens – das Spektrum der zumeist negativen Bedeutungen der Flausen ist groß. Doch ist es just der verrückte Einfall, das Verrücken unserer gewohnten Perspektive um oftmals nur wenige Zentimeter, der aus Alltag Kunst, aus Worten Literatur entstehen lässt. Aber unter welchen Schichten lagern Impulse, woraus speisen sich Ideen, wie verhält es sich mit dem Einfall und wie entsteht aus feinen Beobachtungen Literatur, Lyrik? Ab Mai 2020 lädt die Lyrikerin Carolin Callies einmal pro Monat Schriftsteller*innen und Dichter*innen zu sich aufs digitale Sofa und ins persönliche Gespräch. Anlass kann ein neues Buch sein, muss es aber nicht. Eines jedoch zeichnet sich kristallinklar ab: Im eng geschnürten Zeitkorsett des Lebens kommt den Flausen im Kopf, den absonderlichen Ideen und undurchführbaren Plänen etwas Befreiendes und Widerständiges zu. Sprechen wir über das Schreiben, die Literatur – und die Schönheit der Flausen.