No. 22, DVD Persönlichkeitsbildung zu beziehen auf familylab.de
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»Persönlichkeitsbildung ist Bildungsentwicklung von Anfang an« Drei absolute Fachleute von großer fachlicher Kompetenz, jede/r auf seinem Gebiet: Maria Aarts, Jesper Juul und Gerald Hüther stellen ihre Gedanken, ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven zur Persönlichkeitsbildung vor. Ein unvergesslicher Tag, den 1.200 Besucher in Stadthagen mitverfolgt haben. Die Zitate sind von diesen beiden DVDs, DVD zu beziehen bei: http://shop.famlab.de/node/123 Maria Aarts: Begründerin der Marte Meo-Methode. »Erziehung ist eine Mischung aus Folgen und Leiten. Ich sehe viel zu viel Eltern die denken "wenn das Kind nicht will, dann will es nicht". Aber Kinder sollten ein Training bekommen: In strukturierten Situationen sollte man tun, was man tun sollte -- und in freien Situationen sollte man den Kindern die Gelgenheit geben, die innere Goldmiene zu entwickeln. Wenn du leiten willst, musst du Kontakt behalten. Ein schönes Beispiel (im Film): Strukturierte Situation, beim Baden des Babys: Baby will raus. Die Mama behält die Leitung, weil sie Kontakt zum Baby hält. Die Mama sagt: Ah, es dauert nicht mehr lange und setzt das Baby zurück. Was tut sie nicht? Sie nimmt das Baby nicht schnell raus, weil das Baby das will. Viele moderne Eltern nehmen das Kind raus und das Kind lernt ganz schnell: "Aha ich hab' die Leitung, schön zu wissen", und so kriegen die Eltern noch viel, viel Arbeit...« Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther: Professor für Neurobiologie, Leiter der iPPK der Uni Göttingen und des Instituts für Public Health der Uni Mannheim. »Als ich Kind war, habe ich das erste Mal von meinen Eltern gehört: "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens, jetzt musst du Leistung zeigen." Da war ich 16, die letzten zwei Jahre in der Schule sollte ich mich mal endlich anstrengen. Davor haben meine Eltern sich nicht um Schule gekümmert. Das war die Voraussetzung dafür, dass das aus mir geworden ist, was ich heute bin. Diesen Druck reichen wir immer tiefer in die Kindheit hinunter. Dabei ist die wichtige Aufgabe, die unsere Gesellschaft hat, ihre Kinder vor diesem sinnlosen Druck zu bewahren. Die Kinder nicht nur vor Hunger, Durst und Elend zu bewahren, sondern auch vor diesem bescheuerten Leistungsdruck, einer verirrten Wettbewerbsgesellschaft zu bewahren. Das ist die eigentliche Aufgabe von Familien: Ihre Kinder vor diesem Druck zu bewahren, denn Kinder können ihre Potenziale nur entfalten, wenn sie genügend Freiräume haben...« Jesper Juul: Lehrer, Gruppen-/Familientherapeut, Konfliktberater und Buchautor, im Jahr 2004 gründete er familylab International. »Um eine Beziehung aufzubauen, um eine gegenseitige Heilung in Gang zu bringen, müsste man sich als Erwachsener verwundbar machen. Das wollen Erwachsenen nicht. Erwachsene wollen immer ihre Rolle dazwischen haben. Früher gab es viele "erwachsenenfreie Zonen", da konnte man sich ein bisschen von den Erwachsenen erholen. Heute ist es anders: in Skandinavien verbringen Kinder 26.000 Stunden in pädagogischen Zwangseinrichtungen mit Erwachsenen, die nicht immer einfach sind. Heute haben die Erwachsenen in den Einrichtungen eine ganz andere Verantwortung, die Verantwortung über die Qualität der Beziehung. Doch die Schulen sind ja heilig irgendwie, die müssen sich nicht ändern, nur die anderen müssen sich ändern...«