Erststimme #81: Dr. Karl-Heinz Kamp

Die Raketen kommen! Heute vor 40 Jahren – am 22. November 1983 – halten 286 Abgeordnete von Union und FDP dem Druck der Massenproteste stand und sprechen sich gegen die Stimmen von SPD und Grünen für die Nachrüstung aus. In der Folge bringt die Stationierung von Pershing II-Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik die Sowjetunion an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Der Anfang vom Ende des Kalten Krieges ist eingeläutet. Ausgehend von diesem historischen Jubiläum werfen wir den Blick in die Zukunft und fragen nach Deutschlands nuklearen Interessen seitdem Ukraine-Krieg. Die nukleare Abschreckung, lange Zeit eher ein theoretisches Gedankenspiel, ist durch Russlands Aggressionskrieg plötzlich wieder sehr real geworden. Deutschland müsse die eigenen Werte verteidigen und der Ukraine beistehen, ohne eine nukleare Eskalation durch Russland zu riskieren. Dabei ist und bleibt Deutschland ein Nicht-Nuklearstaat und steht unter dem Schutzschirm der Vereinigten Staaten. Doch wie genau funktioniert dieser Schutzschirm und was sind die Dilemmata der nuklearen Abschreckung? Wie kann Deutschland seine Sicherheitsinteressen in einer von Kernwaffen geprägten Welt behaupten und zur Abschreckung der NATO beitragen? Wie können gleichzeitig Risiken minimiert werden? Mit diesen und weiteren Fragen sprechen wir mit Dr. Karl-Heinz Kamp. Wie kein Zweiter kennt er die Chancen und Risiken des Nuklearzeitalters. Er war Forschungsdirektor der NATO in Rom, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und zuletzt Beauftragter des Politischen Direktors im Bundesministerium der Verteidigung. Das Gespräch führt Bastian Kaiser.

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