Der Hoteldirektor: „Bei Genscher kam ich ins Schwitzen“

Bertram Thieme leitete das Interhotel „Stadt Halle“. Er empfing prominente Gäste aus dem Westen und spürte die Kraft der D-Mark. Trotzdem hat er bis zum Schluss daran geglaubt, auf der Seite der Sieger zu stehen.

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Wenn auf die DDR zurückgeblickt wird, dann geht es häufig um Mauer, Stasi und Unfreiheit. Viele Historiker beklagen diesen eindimensionalen Blick, die DDR war eben mehr. Sie wurde auch von den Eliten getragen, die nicht in vorderster Parteifront standen, aber den Staat trotzdem am Laufen hielten und dafür auch mit Privilegien belohnt wurden. Als Betriebsdirektor, Schulleiter, Parteisekretär oder Richter gehörten sie zu den „oberen Zehntausend“, zur Elite des Landes. Über diese Menschen ist bisher wenig bekannt. Wir stellen einige von ihnen vor. Wie haben sie ihr meist privilegiertes Leben im Sozialismus verbracht? An was haben sie damals geglaubt? Und wir fragen, wie diese Menschen heute auf ihr Leben zurückschauen.